Konzern vergibt an die Adams Armaturen GmbH einen "Supplier Award" für herausragende Zuliefererdienste.Herner haben im Auftrag Turbinensicherungsklappen für finnisches Kernkraftwerk entwickelt und gebaut

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"Es ist kein Freifahrtschein, aber es qualifiziert uns als Zulieferer von Kraftwerkskomponenten" - Martin Adams, Junior-Geschäftsführer des gleichnamigen Armaturen-Herstellers aus Baukau, hat momentan nicht nur Freude an den vollen Auftragsbüchern seines Familienunternehmens. Adams Armaturen ist für sein jüngstes Referenzprojekt "geadelt" worden: Für die Qualität seiner technischen Zusammenarbeit und seine Flexibilität beim Bau von zwölf Turbinensicherungsklappen für das weltweit leistungsstärkste Kernkraftwerk im finnischen Olkiluoto erhielt Adams vom Kraftwerksbauer Siemens einen "Supplier Award".

Der Auszeichnung für hervorragende Dienste eines Komponentenzulieferers sind drei Jahre der Entwicklung und Feinabstimmung vorausgegangen. Bereits im Jahr 2005 hatte Adams Armaturen den mehrere Millionen Euro schweren Auftrag von Siemens' Tochterwerk in Mülheim/Ruhr bekommen, für die 1700-Megawatt-Dampfturbine des neuen Kraftwerks Sicherungsklappen zu liefern.

Da der Kernkraftwerksbetrieb besondere Anforderungen vor allem hinsichtlich der durchströmenden Dampfmenge und der Dampfzustände, aber auch etwa hinsichtlich der Schwingungen stellt, war Adams' ganzes Knowhow als Nischenspezialist gefragt. Drei Jahre lang arbeiteten Technisches Büro, Entwicklungsabteilung und Qualitätssicherung bei Adams Hand in Hand, die Abstimmung mit Siemens war fortlaufend und - so zeigt es die Auszeichnung - besonders fruchtbar. "Es ist eine Anerkennung unserer Leistung beim Engineering", freut sich Adams-Projektleiter Klaus Winter. "Wir sind stolz, an der größten Anlage mitzuarbeiten."

Martin Adams sieht neben einem Qualitätsvorsprung gerade in der entwicklungsfreudigen, individuellen und engen Kundenbetreuung Vorteile seines mittelständischen 220-Mann-Betriebs gegenüber der Konkurrenz milliardenschwerer Konzerne. Diese zögen zwar einige Aufträge an Land, weil sie nicht nur Klappenarmaturen, sondern komplette Komponententeile liefern könnten. Dafür schätzten Auftraggeber Adams' familiäre Strukturen. "Zu uns gibt es den direkten Draht. Bei uns ist der Geschäftsführer stets zu sprechen. Das ist bei der Konkurrenz schwer möglich."

2,80 Meter lang ist jede einzelne der sechs Doppelklappenkombinationen, die Adams ab Anfang 2008, nach umfassenden Funktionstests in der eigenen Montagehalle, ins finnische Olkiluotu liefern wird. Mit Antrieb bringen die Armaturen gut 25 Tonnen auf die Waage. Ebenso schwergewichtig ist der Anteil des Siemens-Auftrags für den Inlandsumsatz der Baukauer Firma. In den vergangenen drei Jahren trug das Projekt erheblich zum Volumen des Deutschlandgeschäftes bei.

Für Martin Adams ist das Siemens-Projekt in der knapp 50-jährigen Firmengeschichte wenn schon nicht einzigartig, so doch "herausragend". Die Auszeichnung für besondere Zulieferer-Leistungen sieht er als Marketing-Stütze für die Zukunft. "Wenn man bei den großen Projekten dabei ist", sagt der Juniorchef, "bringt das Reputation und hat Signalwirkung". So hofft Adams, dass sich aus dem Siemens-Projekt samt "Supplier Award" Folgeaufträge generieren lassen. Zwar werden in Deutschland (zurzeit) keine Kernkraftwerke gebaut, aber in Asien. Auch Russland, Frankreich und Indien sind Märkte mit Potenzial auf dem Segment des Kernkraftwerksbaus. Überall dort will Adams mitmischen, wenn es um die Zulieferung von Klappenarmaturen geht.

www.adams-armaturen.de