Anonyme Untersuchung nach einer Sexualstraftat

Nicht jeder sexuelle Übergriff wird angezeigt, nicht alle vergewaltigten Frauen lassen sich gleich ärztlich untersuchen. Tatsachen, die eine Strafverfolgung erschweren. Um den Opfern Zeit zu geben, über eine Anzeige nachzudenken, besteht seit einigen Monaten die noch weitgehend unbekannte Möglichkeit der "Anonymen Spurensicherung nach einer Sexualstraftat" (ASS): Die Frauen können sich kostenlos (mit Krankenkassenkarte) in einer Klinik untersuchen lassen, die die Spuren an das Institut für Gerichtsmedizin Essen weiterleitet. Dort werden sie für maximal zehn Jahre aufbewahrt. "Eine Idee, die die Opfer unterstützt und bei der Strafverfolgung hilft", sagt die Wanne-Eickeler Anwältin Cornelia Frech, die häufig Opfer vertritt. Dabei werden nicht nur Spermaspuren gesichert, sondern auch innere wie äußere Verletzungen und der seelische Zustand dokumentiert. Das Ganze wird mit einer Chiffre versehen, die die Frau mitbekommt. Entschließt sie sich irgendwann, den Täter anzuzeigen, muss sie nur die Chiffre nennen. In Herne beteiligen sich das Marienhospital, das Evangelische Krankenhaus an der Wiescherstraße und das St. Anna-Hospital sowie "Schattenlicht" als Beratungsstelle. Mehr über die anonyme Spurensicherung und die Möglichkeit der Nebenklage berichten Cornelia Frech und Kriminalhauptkommissar Reiner Butterwege morgen (13.), 11 Uhr, in der Gleichstellungsstelle, Berliner Platz 5. ei