Herne. . Christina Kampmann schwamm bei der Wananas-Eröffnung mit Prominenten in der Staffel. Ein besonderer Gast war eine Neunjährige aus Gelsenkirchen.
- Bürgermeister Leichner stürzte sich unter der Musik von „Eye of the Tiger“ in die Tiefe
- Hernes Schwimmlegende Hans-Joachim Küppers schwamm auch in der Promi-Staffel
- Liljana Litvaj (9) aus Gelsenkrichen spendete vor fünf Jahren Geld für das Wananas
Oberbürgermeister Frank Dudda nutzte Christina Kampmanns verspätetes Eintreffen, um der NRW-Familienministerin ein bisschen zu schmeicheln. „Gleich wird sie uns mit ihrer Sympathie und all ihrer Anmut bereichern.“ Nach seiner Rede kam die 36-Jährige dann auch tatsächlich und machte - wie angekündigt - bei der Prominentenstaffel der Wananas-Eröffnung mit. Für einen anderen Kollegen fand Dudda hingegen nicht so liebe Worte: Ermunterungen hatte Bürgermeister Erich Leichner bei seinem Sprung vom Drei-Meter-Brett aber auch gar nicht nötig.
„Lange habe ich gewartet, dass sich Erich krank meldet“, scherzte Dudda vor Leichners Sprung, der mindestens in die Wanne-Eickeler Geschichtsbücher eingehen wird. Als „physikalisches Experiment“ kündigte Dudda die Aktion an. Der kräftige Bürgermeister ließ sich davon nicht beirren, kletterte in Badehose und T-Shirt auf den Drei-Meter-Turm, posierte für die Kameras und stürzte sich unter der Musik von „Eye of the Tiger“ in die Tiefe. Im Ablaufplan stand vorher „Wassersprung mit Rettung“. Tatsächlich trieb der Bürgermeister regungslos auf dem Wasser und wurde abgeschleppt - gehörte aber alles zur Show.
Leichner: „Körper war im Weg““
„Ich hoffe, ich bin mit dem Hintern aufgekommen“, sagte ein klitschnasser Leichner zur WAZ. „Ich habe es leider nicht geschafft, die Beine anzuziehen. Da war mein Körper im Weg.“ Der Bürgermeister ließ es damit nicht gut sein und schwamm bei der anschließenden Prominentenstaffel mit. Hernes Schwimm-Legende Ernst-Joachim Küppers (Olympia-Silbermedaille Tokio ‘64) war dabei, der 35-fache Deutsche Meister Christian Keller sowie Vertreter der Herner und Wanne-Eickeler Politik sowie HTC- Basketballerin Kata Takacs. Selbst der SPD-Landtagsabgeordnete Alexander Vogt gesellte sich mit einem grauen Bademantel zu den Schwimmern.
Eine stahl allerdings allen die Show: Christina Kampmann. Sie machte den Anfang in ihrer Staffel, allerdings nicht wie Küppers mit vollkommenem Kraulen, sondern im einwandfreien Brustschwimmen legte sie die 50 Meter zurück. Die Haare blieben trocken, mussten sie auch, denn kaum aus dem Wasser, musste die Ministerin zum nächsten Termin. Ihre Staffel wurde letzte, das Rennen machten die Azubis der städtischen Bädergesellschaft.
Alle warteten gestern auf Kampmann, aber ein ganz besonderer Gast war längst da: die kleine Liljana Litvaj aus Gelsenkirchen. Vielen ist im Gedächtnis geblieben, wie die heute Neunjährige ihr Sparschwein plünderte, um damit den Wiederaufbau zu finanzieren.
Neunjährige bekommt Geld zurück
5,36 Euro und 200 Euro als Spielgeld schickte Liljana direkt nach dem Brand dem „Chef des Schwimmbades“ zu. „Meine Mutter hat damals Nachrichten geschaut und mir davon erzählt. Ich war sehr traurig und habe geweint. Dann habe ich mein Sparschwein geleert“, erzählte die Gelsenkirchenerin der WAZ, nachdem sie auf der Bühne ihre Spende plus einen Gutschein von Frank Dudda zurückbekam. Sie mochte das Schwimmbad, „aber das neue gefällt mir auch gut“. Mutter Nicole (38) erinnert sich noch gut: „Es war sehr schade für uns alle. Wir waren gern im Kinderbecken schwimmen.“
Nun werde die Familie gewiss wieder ins Wananas gehen. Ins neue, größere Wananas, das vielleicht auch dank der neunjährigen Liljana gebaut wurde.