Herne/Bochum. Die Union in Herne ist mit dem Umbau der Bochumer Straße unzufrieden und fordert Maßnahmen, am besten eine Rückkehr zu vier Spuren.

  • CDU in Herne fordert einen besseren Verkehrsfluss auf der Bochumer Straße
  • Seit dem Umbau, kritisiert die Union, kommt es an Werktagen regelmäßig zu Staus
  • Stadtverwaltung und SPD sehen keinen Handlungsbedarf

Ein Jahr nach dem Umbau der Bochumer Straße zieht die CDU eine verheerende Bilanz. Der Rückbau von vier auf zwei Spuren habe großen Schaden angerichtet, Autofahrer würden ausgebremst. Forderung der Union: Der Verkehr soll möglichst wieder vierspurig rollen.

Es war die CDU in Herne-Mitte, die das Thema Bochumer Straße auf dem Kreisparteitag am Wochenende auf den Tisch brachte. Die Situation müsse überdacht werden, meinte Partei-Vize Timon Radicke. Mit der Einrichtung eines Radwegs auf beiden Seiten sowie dem Rückbau auf eine Fahrspur in jede Richtung habe die Stadt, trotz mehrfacher Intervention der CDU, „großen Schaden angerichtet“, hieß es in einer schriftlichen Mitteilung an die Parteimitglieder.

Befürchtung: Umbaumaßnahmen auf der A 43 belasten Straße zusätzlich

Eine große Zahl an Autofahrern werde „regelrecht benachteiligt“ durch die neue Verkehrsführung, stellt die Union fest, denn der Verkehr werde wochentags zwischen 16 und 19 Uhr zwischen der A43-Anschlussstelle Bochum-Riemke und Kreuzung Bochumer Straße/Hölkeskamp-/Westring „nicht nur behindert, vielmehr kommt er zum Erliegen“. Weder der neue Kreisverkehr bei Hornbach noch das Aus für die Abbiegeampel an der Ewaldstraße hätten zur Entspannung beigetragen. Wenn 2017 die großen Umbaumaßnahmen auf der A 43 beginnen, werde die Bochumer Straße noch zusätzlich als Umgehungsstraße benutzt – und somit weiter belastet.

Einstimmig beschloss der Parteitag deshalb, dass sich die Union für eine Beschleunigung des Verkehrs auf der Straße einsetzen werde. „Hierbei setzt die CDU Herne auf einen möglichst vierspurigen Kraftverkehr“, so lautet der Beschluss des Parteitags.

CDU-Chef Schlüter: Kooperationsbeschluss ist ein Kompromiss

CDU-Fraktionschef Markus Schlüter will das Gespräch mit dem Koalitionspartner SPD suchen. Im Kooperationsvertrag ist die neue Variante festgeschrieben. Diese sei ein Kompromiss, so Schlüter, mit dem viele nicht zufrieden seien – auch nicht innerhalb der SPD. Da gelte es, über das Thema neu zu diskutieren.

Auch interessant

Udo Sobieski, Fraktionschef der SPD, sieht keinen Handlungsbedarf. „Auf der Bochumer Straße gibt es keine Probleme“, sagt er zur WAZ.

Ähnlich äußert sich der städtische Verkehrsdezernent Karlheinz Friedrichs. Der Verkehr auf der Bochumer Straße fließe zu den normalen Verkehrszeiten problemlos. Staus seien zu Hauptverkehrszeiten dann zu beobachten, wenn der Verkehr auf der A 43 stocke. Bürgerbeschwerden über den Verkehr auf der Straße lägen der Stadt bislang nicht vor.