Herne. . Willi Korte war seit 1968 für den SKM in Herne aktiv. Jetzt verabschiedete der Vorstand den engagierten Mitarbeiter bei der Jahreshauptversammlung.

Einen besonderen Abend erlebten die Mitglieder des Katholischen Vereins für Soziale Dienste (SKM) auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung. Sie beschäftigten sich nicht nur mit den üblichen Tagesordnungspunkten, sondern verabschiedeten am Ende ihren langjährigen Mitarbeiter Willi Korte.

Und so herrschte eine feierliche Stimmung unter den zahlreich erschienenen Mitgliedern. Der offizielle Dienstvertrag von Willi Korte begann am 1. April 1968. Der damals 30-Jährige trat seinen Dienst als Geschäftsführer beim Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) an, so hieß der Verein damals. Als er sich kürzlich mit der beruflichen Vita von „unserem Willi Korte“ beschäftigt habe, sei er stutzig geworden, scherzte Vorstandsvorsitzender Dieter Lindemann in seiner Laudatio. „Der Eintritt in den Verein erfolgte nämlich erst am 12. November 1968.“ Wie es denn sein könne, dass man damals als Vorstandsmitglied nicht im Verein gewesen sei? „Ja“, nickte Willi Korte zustimmend, er sei tatsächlich erst ein halbes Jahr später offizielles Mitglied beim SKM geworden.

78-Jähriger zeigte sich gerührt

Der 78-jährige Rentner war sichtlich gerührt über die anerkennenden Worte seitens des Vorstandes. So ließ es sich auch der ehemalige Vorsitzende Adalbert Groß nicht nehmen, etwas Persönliches zu seinem langjährigen Weggefährten zu sagen. Mit Willi Korte habe er eine angenehme und fruchtbare Zusammenarbeit erlebt, es gebe nur wenige Menschen von seiner Sorte, erklärte Groß.

Der SKM - Katholischer Verein für soziale Dienste

Der SKM Herne – Katholischer Verein für soziale Dienste in Herne ist kooperatives Mitglied im Caritasverband und katholischer Wohlfahrtsverband. Er wurde 1912 gegründet.

Der SKM bietet allgemeine soziale Beratung an und ist als Betreuungsverein nach dem Betreuungsgesetz anerkannt.

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Willi Korte brachte viele Zeitungsausschnitte zur Verabschiedung mit und berichtete aus seinem langen Berufsleben. Bei einem Artikel grinste er über beide Ohren: „So sah ich damals aus, als ich noch Farbe in den Haaren hatte.“ In den Anfangsjahren beim SKM übernahm er zeitweise sieben Vormundschaften gleichzeitig, er sei „Mädchen für alles“ gewesen. Doch dies änderte sich, als vor Jahren das neue Betreuungsgesetz in Kraft trat und sich der Aufgabenbereich erheblich erweiterte.

Korte hat Arbeitslosenzentrum mit gegründet

1974 titelte die WAZ: „Sozialdienst sucht Mann für Gefangenenbetreuung“. Willi Korte musste sich damals nach ehrenamtlichen Mitarbeitern umschauen. Der SKM half auch bei der Job- und Wohnungsvermittlung, schaute für Klienten nach Möbeln oder frühstückte mit ihnen vor Arbeitsbeginn. Korte war auch Gründungsmitglied des Arbeitslosenzentrums. Nachdem er 2002 mit 64 Jahren in den Ruhestand getreten war, kehrte er ein Jahr später zum SKM zurück – und blieb bis jetzt als „Mini-Jobber“ in der Betreuungsarbeit.

„Christliches Verantwortungsbewusstsein und Nächstenliebe: Willi Korte hat immer die Leitbilder des SKM verkörpert“, fasste Dieter Lindemann zusammen.