Herne. . Schüler des Mulvany-Berufskollegs präsentieren die Ergebnisse des Wettbewerbs „Start-up at school“. Gewinner sind die Erfinder einer Smartphone-Hülle.
- Beim Wettbewerb „Start-up at school“ werden Schüler zu Unternehmensgründern
- Bewertet wird der Businessplan und die Vorstellung des Produktes
- Eine Handyhülle, die Strom erzeugt, ist der Sieger
Sie haben sich den Kopf zermartert und am Ende sind innovative Ideen entstanden. Beim diesjährigen Wettbewerb „Start-up at school“ haben 21 Schüler der Fachoberschule 13 des Mulvany Berufskollegs für Wirtschaft und Verwaltung sich fünf Projekte ausgedacht, die im Rahmen der „Gründerwoche Deutschland“ präsentiert und ausgezeichnet wurden.
Gründergeist wecken
Wie schon in den Jahren zuvor ging es darum, Schüler für das Geschäftsleben als Unternehmer zu sensibilisieren. „Wir erleben in Gesprächen immer häufiger, dass es für viele Schüler keine Alternative zum Angestelltenverhältnis gibt. Dem wollen wir entgegenwirken, indem wir zeigen, wie Selbstständige arbeiten“, erklärt Susanne Stegemann, Teamleiterin vom Startercenter der Wirtschaftsförderung. Zugleich führte sie den Schülern aber auch vor Augen, dass die meisten erfolgreichen Unternehmer bereits vor der Gründung eine fundierte Ausbildung absolviert hätten.
Die ersten Wettbewerbsteilnehmer richteten ihr Produkt an alten Menschen aus, die auf eine Gehilfe angewiesen sind. In Kombination mit einer Greifzange entstand so das erste Produkt der Senior’s Best GmbH.
Das zweite Projekt, der Guide Tracker, befasste sich mit der Planung von Reisen. „Oft findet man im Urlaub nicht den passenden Reiseführer, der die individuellen Interessen zeigt“, sagt Miterfinder Eric Heide. Über einen Fragebogen können bei dem Computerprogramm die eigenen Interessen angegeben werden. Am Ende kommt ein personalisierter Reiseführer für eine gewünschte Stadt heraus.
Umwelt als Themenidee
Mit der Umwelt hat sich die Projektgruppe „GetEverGreen“ beschäftigt. Durch bepflanzte Wände aus Moos soll die Luft reiner und sauberer werden. Die angedachten Anschaffungskosten: zwischen 1900 und 10 000 Euro, je nach Flächengröße. Mit der Bepflanzung sollen bis zu 30 Prozent der Feinstaubbelastung eingespart werden. Der Gewinn soll nach drei Jahren bei 50 000 Euro liegen.
Mit einer erfrischenden Idee hat sich die F&C Productions beschäftigt. Für warme Tage haben sie sich einen Kühlbehälter ausgedacht, der in Kooperation mit dem lizenzierten Kühlungsprodukt Zeolith entstehen soll. Durch Sauerstoff reagiert das Zeolith im Behälter und kühlt innerhalb von Sekunden. Bis zu 15 Stunden hält diese Kühlung an. Gedacht sei das Produkt sowohl für die Gastronomie wie auch für den Privatkunden.
Siegerprodukt ist eine Smartphonehülle
Der Sieger des Wettbewerbs war allerdings das KinetiCase – eine Handyhülle, die zwei Magnetspulen beinhaltet, die Bewegung in Energie umwandeln und diese als Strom in den Handyakku weiterleiten. Knapp 50 Euro soll das Produkt im Handel kosten. Die Idee kam bei der Jury sehr gut an. Mit 100 Euro pro Teilnehmer wurde der Preis ausgelobt. Die anderen Teilnehmer erhalten Kinogutscheine. „Die Sieger hatten gute Vorarbeit geleistet und einen guten Businessplan aufgestellt“, begründet Susanne Stegemann das Urteil. Der Businessplan floss mit 50 Prozent in die Wertung ein. Je 25 Prozent zählten die Präsentation und der selbst gedrehte Werbefilm.
„Die Vorarbeit war anstrengend und hat viel freie Zeit in Anspruch genommen“, sagt Leoni Krüssel vom Team GetEverGreen. Zusammen mit Experten der Wirtschaftsförderung der Sparkasse wurden die Konzepte erstellt, berechnet und die Rentabilität geschätzt. „Ohne die Experten hätten wir das nicht geschafft. Wir wussten ja gar nicht, wie man das alles berechnet und auf was es ankommt. Aber jetzt haben wir es verstanden“, sagt Eliza Sohoreva von F&C Productions bei der Verleihung der Preise. Die Arbeit hat sich letztendlich nicht nur für das Team von KinetiCase gelohnt. „Jeder, der sich dieser Aufgabe stellt, ist ein Sieger“, so die Jury.