Herne. . Der Herner Arzt Prof. Dr. Alexander Sturm will bei der Orientierung in der letzten Lebensphase unterstützen und den Begleitenden helfen.
- Prof. Dr. Alexander Sturm hat das 2007 eröffnete Lukas-Hospiz aufgebaut
- „Wie wollen wir sterben?“ fasst seine Gedanken zu seinem zentralen Thema zusammen
- Das Buch liegt bei Koethers & Röttsches gegen eine Spende aus
„Wie wollen wir sterben?“ Diese zentrale menschliche Frage beschäftigt den Herner Mediziner Prof. Alexander Sturm seit vielen Jahren. Der frühere Chefarzt der Medizinischen Klinik des Marien Hospital hat das Lukas -Hospiz mit aufgebaut, das vor fast zehn Jahren eröffnete. Noch als emeritierter Professor hat er eine Vorlesungsreihe an der Katholischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum über „Die Lebensphase des Sterbens - Sterben ist auch Leben“ gehalten. „Wie wollen wir sterben?“ heißt auch sein Buch, das der Förderverein Lukas Hospiz im Selbstverlag herausgegeben hat. Nach den rund 1000 Mitgliedern des Fördervereins soll die Abhandlung nun einer noch breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
„In vielen Gespräche habe ich erfahren: Die Menschen wissen nicht, was der Tod ist. Sie haben Angst vor dem Sterben“, erklärt Prof. Sturm (86) seine Motivation, seine Thesen in Buchform zu veröffentlichen. Demgegenüber ist er überzeugt: „Bei guter ärztlicher und schwesterlicher Führung muss man keine Angst haben zu sterben.“ Das möchte er sowohl denen mitgeben, die sich über die letzte Lebensphase vor dem Sterben orientieren möchte, wie auch denen, die Todkranke in dieser Zeit begleiten.
170 Gäste nimmt das Lukas-Hospiz im Jahr auf
Um die 170 Gäste nehme das Lukas-Hospiz im Jahr auf, erklärt der Fördervereins-Vorsitzende Dr. Rolf Lücke. „Demgegenüber haben wir jährlich über 600 Anfragen.“ Was verdeutlicht: Die umfassende medizinische und psychosoziale Betreuung, die ein Hospiz leistet, genießt nur ein kleiner Teil der Bevölkerung, etwa vier Prozent. Bei jährlich rund 3000 Todesfällen in Herne, so Lücke, versterben um die 70 Prozent in Alten- und Pflegeheimen. Mit drei Herner Heimen arbeitet der Hospiz-Förderverein inzwischen zusammen, indem er das Personal palliativmedizinisch schult.
Die 32 Kapitel des Buches sind kurz gehalten, Fotos und prägnante Zitate ergänzen sie. Sturm geht auf Aspekte wie Schmerzbehandlung, Kommunikation oder Ernährung am Lebensende genauso ein wie auf die Patientenverfügung. Auch seine Gedanken zur wünschenswerten Entwicklung der Hospiz- und Palliativbetreuung legt der erfahrene Arzt dar. Seine im Vorwort erklärte Absicht ist es, das Sterben in seiner Vielfalt zu erklären, aber auch als „bedrohend empfundene Fragen zu beantworten“ und „Geborgenheit, Trost und Zuversicht zu vermitteln“.
Leser geben positive Rückmeldung
Von den bisherigen Lesern des Buches habe der Förderverein „eine sehr gute positive Rückmeldung bekommen“, sagt dessen Vorsitzender Lücke. Auch für Laien sei die Monographie gut lesbar, da einfach formuliert und nicht mit medizinischem Vokabular überfrachtet.
Der Autor, Prof. Sturm, sieht im Rückblick auf die letzten Jahrzehnte schon einen veränderten Umgang mit dem Tod. „Das Verhältnis ist entspannter geworden“, sagt er. Das Sterben müsse jeder für sich bewältigen, ist seine Überzeugung. „Aber wir können dabei Hilfe finden.“
Buch liegt in der Buchhandlung Koethers & Röttsches aus
>>> WEITERE INFORMATIONEN: „Wie wollen wir sterben?“ von Prof. Dr. Alexander Sturm liegt in der Buchhandlung Koethers & Röttsches, Bebelstraße 18, zur Ansicht aus.
Interessierte dürfen ein Exemplar mitnehmen. Eine Spende ist willkommen. Ein Überweisungsträger liegt dem Buch bei. Auch über eine Mitgliedschaft freut sich der Förderverein.
Kontakt: Dr. Rolf Lücke (Vorsitzender), HER 46552. E-Mail: luecke.herne@t-online.de