Herne. . Nach langer Funkstille zwischen den Partnerstädten Herne und Hénin-Beaumont hat Bürgermeisterin Oehler nun mit dem FN-Bürgermeister Briois gesprochen.

Bürgermeisterin Andrea Oehler hat bei einem Besuch in der französischen Partnerstadt Hénin-Beaumont mit Steeve Briois gesprochen. Auf offizieller Ebene liegt die Städtepartnerschaft seit 2014 auf Eis: Weil der rechtspopulistische Front National in der nordfranzösischen Kleinstadt mit Briois den Bürgermeister stellt, hat das Herner Rathaus die Kontakte abgebrochen. Oehler (CDU) war übers Wochenende als Mitglied der Sektion Hénin-Beaumont des Herner Partnerschaftsvereins mit nach Frankreich gereist. Bei einem Freundschaftsabend, so sagte sie zur WAZ, sei sie mit Briois ins Gespräch gekommen.

Briois war zunächst „sehr unterkühlt“

Am Anfang sei ihr Briois „sehr unterkühlt“ begegnet, schließlich habe es sogar eine „herzliche Umarmung“ gegeben. Briois habe ihr mitgeteilt, dass er die Verbindung mit Herne wieder vertiefen wolle, außerdem habe er sie gebeten, Oberbürgermeister Frank Dudda seine Glückwünsche zu dessen Wahl zu übermitteln. Nach ihrer Rückkehr überreichte sie Dudda ein Bild, das ihr der Künstler Claude Lagache mitgegeben hatte. Es sei ein Geschenk an Herne.

Nicht über Politik gesprochen

Über Politik, so Andrea Oehler, habe sie mit dem FN-Politiker nicht gesprochen: „Das muss auf einer anderen Ebene passieren.“ Sie hoffe, dass sie mit ihrem Gespräch mit Briois dafür gesorgt habe, dass die Tür für Gespräche zwischen den Stadtspitzen nun wieder „einen Spalt offener ist“. Oehler plädiert dafür, dass offizielle Kontakte mit Frankreich wieder aufgenommen werden. Als Mensch, sagt sie, sei Steeve Briois „ein sehr netter, freundlicher Mann“.