Herne. . Registrierung für Neukunden wird ab November nur zweimal im Monat angeboten. Der hohen Nachfrage kann der Verein dennoch gerecht werden.
- Nicht jeder, der Bedarf anmeldet, kommt auch zur Essensausgabe
- Tafel in Herne versorgt im Moment etwa 1500 Kunden
- Flüchtlinge als ehrenamtliche Helfer gibt es in Herne nicht
Die Tafel in Herne hat zu wenig ehrenamtliche Helfer. Die Termine, an denen sich Neu-Kunden registrieren können, werden ab November reduziert. Der hohen Nachfrage könne die Tafel nach wie vor gerecht werden, sagt Sprecher Martin von Berswordt-Wallrabe. Die gesunkenen Belegungszahlen in den Herner Unterkünften haben aber keine Auswirkungen auf die Kundenzahl.
Bislang konnten sich Neu-Kunden an jedem Dienstag im Monat bei der Tafel registrieren. In Zukunft werde dies nur noch an jedem ersten und dritten Dienstag im Monat gehen. „Der Hintergrund ist der, dass wir unsere Ehrenamtlichen nicht überfordern wollen. Sie haben uns signalisiert, dass es ihnen zu viel wurde.“
Absolute Zahl „steigt nur langsam“
Der Bundesverband Deutsche Tafel stellte bei einer Umfrage in diesem Jahr einen Kundenanstieg um 18 Prozent fest. In Herne habe es einen Anstieg der Registrierungen gegeben, aber „die absoluten Zahlen steigen tatsächlich nur langsam.“ Nicht jeder, der Bedarf anmelde, käme auch zur Essensvergabe am Buschmannshof. Der Flüchtlingszuzug habe sich nur bedingt bemerkbar gemacht. Menschen, die in den Unterkünften der Stadt lebten, würden auch von dieser versorgt. Erst, wenn sie diese verließen und in eine Wohnung ziehen, würden sie als Kunden für die Tafel in Frage kommen.
Bundesweit konstatierte der Verband nicht nur einen Anstieg der Kunden – aktuell unterstützten die etwa 900 Tafeln zusätzlich 280 000 Flüchtlinge – sondern auch ein Plus bei den Warenspenden. Diese seien um etwa zehn Prozent gestiegen.
Gute Vernetzung in der Stadt
Die Tafel in Herne versorge im Moment etwa 1500 Kunden. Engpässe gebe es keine. Durch das sehr gute Engagement von Einzelhändlern und die gute Vernetzung der Stadt als Logistikstandort, „sind wir glücklicherweise in der Lage, alle Menschen versorgen zu können.“
Geflüchtete Menschen, die sich als ehrenamtliche Helfer bei der Tafel engagieren würden, gebe es in Herne derzeit nicht. Bei der Ausgabe verständigten sich die Helfer mit „Händen und Füßen“ und griffen auf Apps als Übersetzungshilfen zurück. Deutschlandweit gibt es laut Bundesverband in 40 Prozent der Tafeln ehrenamtlich tätige Flüchtlinge. Berswordt-Wallrabe zufolge könne dies in Herne nur umgesetzt werden, wenn sich ein Kooperationspartner finde.
„Tolle engagierte Ehrenamtler“
Trotz guter Versorgungslage freuten sich die Helfer am Buschmannshof über jede weitere Unterstützung. „Wir haben tolle engagierte Ehrenamtler, aber davon könnten wir noch welche gebrauchen“, sagt Martin von Berswordt-Wallrabe, „Wir freuen uns über jeden, selbst wenn es nur für einen Tag in der Woche ist.“
Info: Bei der Registrierung muss der Kunde seinen Personalausweis und einen Leistungsbescheid vorlegen (Arbeitslosengeld-II-Bescheid, Asyl-, Grundsicherungs- oder Rentenbescheid).
Termine für die Registrierung: Jeder erste und dritte Dienstag im Monat von 10 bis 12 Uhr an der Tafelausgabestelle, Buschkampstraße 22.
Warenausgabe: Mittwoch und Samstag von neun bis 12.30 Uhr, mittwochs nur Wanne-Eickeler, samstags nur Herner.