Herne. . Die Fraktionen der SPD und CDU stellen einen Antrag mit Maßnahmen für einen sicheren Schulweg auf. Ziel ist es, die Anzahl Elterntaxen zu verringern.

Den alltäglichen Wahnsinn vor Schulen und Kindergärten kennen viele Eltern: Zu wenig Platz für zu viele Elterntaxen und unübersichtliche Situationen für die Kleinen. Dass dieses Problem schon länger auf der Hand liegt, ist allen Beteiligten bewusst. Doch nun wollen CDU und SPD gemeinsam und stadtweit gegen die Problemsituation vor Schulen vorgehen und haben dazu einen Antrag gestellt, der in verschiedenen Ausschüssen zur Sprache kommen soll.

Konkret geht es dabei um den Schulweg vieler Kinder, der heutzutage laut Aussage der Parteien viel zu oft mit dem Elterntaxi zurück gelegt wird. „Wer seinen Schulweg zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegt, tut etwas für die eigene Gesundheit und für die Umwelt“, erklärt Ulrich Syberg (SPD), Vorsitzender im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung. Birgit Klemczak fügt ihrem Parteikollegen hinzu: „Außerdem wollen Kinder nach der Schule auch noch ein wenig Freiraum, sich auf dem Nachhauseweg austoben oder mit den Freunden quatschen.“ Damit das gelingt, soll der Schulweg für Eltern und Kinder wieder attraktiver werden und damit das Parkplatzproblem vor den Schulen gelöst werden.

Fuß- und Radwege sicher gestalten

Besonders in den vergangenen Jahren habe der Anteil der Kinder, die mit dem Auto zur Schule gefahren werden, zugenommen, so die Parteien. Konkrete Zahlen für die einzelnen Bildungseinrichtungen in Herne gäbe es zwar nicht, aber „im Gespräch mit der Polizei wurde deutlich, dass auch Unfälle vor Schulen zugenommen haben“, so Gabriele Sopart, CDU-Stadtverordnete.

Der Antrag sieht vor, dass der Rat der Stadt gemeinsam mit Lehrern, Schülern und auch Eltern ein Konzept entwickelt, dass die Elterntaxen reduziert und den Schulweg sicherer macht. Ziel soll sein, die eigenständige Mobilität der Kinder zu stärken.

Dazu sollen Fuß- und Radwege zu Schulen überprüft und ein Maßnahmenkatalog erstellt werden. So wären alternative Haltebereiche für Elterntaxen um die Schulen herum genauso denkbar wie die Wegbetreuung in Gruppen durch Schülerlotsen oder Elternvertreter. Doch auch bauliche Maßnahmen auf dem Schulweg, wie Zebrastreifen, Ampelanlagen oder geschwindigkeitsreduzierte Zonen sollen den Schulweg sicherer machen.

Maßnahmen erarbeiten

An einigen Schulen hätten diese Maßnahmen laut Jörg Högemeier bereits gefruchtet. Am Beispiel der Vellwigschule hätte es durch beleuchtete Schulwege und die Einrichtung von Elternhaltestellen schon punktuelle Verbesserungen gegeben. Das solle nun auf alle Herner Schulen und auch Kindertagesstätten übertragen werden.

Doch vor allem die Vorschuleinrichtungen bräuchten einen gesonderten Plan, waren sich SPD und CDU einig. Denn hier könnten Kinder den Weg zur Einrichtung nicht alleine meistern.

Den Parteimitgliedern sei auch klar, dass ein attraktiver Schulweg nur die halbe Miete sei. „Wir müssen bedenken, dass vor allem für Schüler von weiterführenden Schulen der Schulweg oft weit ist. Um eine genaue Vorstellung zu bekommen, welchen Weg die Schüler nehmen, wollen wir mit Hilfe des Geoinfomationssystems der Stadt anonymisiert Daten aufgreifen und die Schulwege damit optimieren.“

Dass all diese Maßnahmen aber nur in Zusammenarbeit mit den Eltern funktionieren ist der SPD und CDU klar. „Außerdem werden wir einige Jahre Zeit brauchen, um alles umzusetzen. Aber jetzt starten wir erst einmal mit dem Antrag und zum nächsten Schuljahr sollen erste Ergebnisse vorliegen“, so Syberg.