Herne. . Am Herner Stand konnten auf der Spielemesse Neuheiten ausprobiert werden. Preisgekrönte Spiele kamen besonders gut an .

  • Das Catan-Mobil war auf der Spielemesse Blickfang
  • Spielefans scharten sich um den Herner Stand
  • ,Isle of Skye’ wurde häufig gespielt

Ein bisschen Ruhe und ganz viel Konzentration – wer es am Samstag geschafft hat, einen Tisch am Mobil des Spielezentrums zu ergattern, kann das trubelige Gewusel auf der Spielemesse Essen für eine Weile hinter sich lassen. Viele sind am Morgen als erstes in Richtung Halle 1 gepilgert, um Neuheiten anzuspielen, immer dem großen Pömpelbanner nach, zu Peter Janshoff und seinem Team. Ältere Spiele werden seltener angefragt.

„Das System hat sich einfach bewährt“, betont Peter Janshoff. Der Leiter des Spielezentrums registriert nachmittags die erste große Fluktuation an den rund 20 Spieletischen. Dies sei an allen vier Tagen der Messe ähnlich. Die Leute kommen, spielen eine Weile und irgendwann geht es weiter. Das Publikum sei bunt durchmischt: Vielspieler, Gelegenheitsspieler, Großeltern mit Enkeln. „Das ist ja das Schöne, hier fühlen sich alle wohl.“ Dabei könne das Spielezentrum-Team auch manch lustige Situation beobachten. „Wir hatten auch schon Spieler, die verzweifelt nach einem Würfel oder Spielstein gesucht haben, während ihr Kind freudestrahlend unterm Tisch saß – am Würfel nuckelnd.“

Preisträger sind besonders gefragt

Welches Spiel besonders beliebt ist, sei schwer zu sagen, da das Publikum so gemischt ist. Die Spiele-Erklärer haben aber trotzdem einen Überblick: Vor allem die Preisträger seien sehr gefragt: „,Isle of Skye’ wird schon sehr häufig gespielt“, sagt Thorsten Kilimann, der an allen Messetagen als Erklärer im Einsatz ist und dessen Stimme nur Dank seines enormen Verbrauchs an Hustenbonbons überhaupt noch vorhanden ist. „Das kommt bei allen gut an. Lediglich einige Vielspieler sind etwas irritiert, dass es den Kennerpreis des Jahres gewonnen hat, weil ihnen die Spielmechanik etwas zu einfach ist.“ Das Spiel des Jahres 2016, Mombasa, werde ebenfalls häufig auf die Tische gebracht. Und in den ersten Tagen gab es viele Spieler, die „Imhotep“ spielen wollten, das ebenfalls für den Spielepreis vorgeschlagen war. Die Stammgruppen, die jedes Jahr beim Spielezentrum Platz nehmen, interessieren sich vor allem für die großen Strategiespiele. Der persönliche Favorit von Thorsten Kiliman ist bislang noch recht unbekannt. „,Die Kolonisten’ ist ein Newcomer-Spiel, das mir sehr gefällt.“

Gerade für neue Spieleverlage oder Kickstarter sei das Spielezentrum eine gute Anlaufstelle. „Viele kommen auf der Messe zu uns, lernen uns kennen und bringen uns später dann Spiele vorbei“, erklärt Peter Janshoff. Denn das Spielezentrum ist eine feste Größe und eine gute Chance, Spiele bekannt zu machen. Insgesamt haben 65 Verlage Spiele für das Spielemobil geliefert. „Wir haben alles bekommen, was wir angefragt haben“, freut sich Janshoff. „Das ist toll, weil wir ja hinterher alles im Spielezentrum anbieten können.“

Seine vorläufige Bilanz ist positiv: „Bei uns läuft es super. Auch das Grabungsfeld kommt so gut an, dass viele Kinder gar nicht mehr wegwollen. Die Kollegen vom LWL sind ebenfalls sehr zufrieden, da sich viele für ihr Angebot interessieren.“ Am Donnerstag und Samstag sei es viel voller gewesen als 2015. Während am Spielemobil weitere Neuheiten getestet werden, läuft in Halle 7 die Deutsche Carcassonne-Meisterschaft. Peter Janshoff ist zufrieden. Für ihn gilt sowieso das Motto: „Es gibt keine guten oder schlechten Spiele. Es zählt nur, ob es mir Spaß macht.“