Herne. . Die Islamische Gemeinde Herne an der Hauptstraße hieß am Tag der offenen Moschee Besucher willkommen. Ein Besuch.
Die Islamische Gemeinde Herne (IGH) an der Hauptstraße 330 in Wanne-Eickel hat wie viele Moscheegemeinden in Deutschland am Montag, dem Tag der Deutschen Einheit, Nachbarn und anderen Interessierten Einblicke gewährt.
Am kleinen Stand, der vor dem Eingang der Moschee aufgebaut ist, stehen drei Mädchen in traditioneller Kleidung und mit bedeckten Köpfen. Sie begrüßen die Gäste zuvorkommend und hilfsbereit. Es ist der Tag der offenen Moschee, der seit 1997 deutschlandweit gefeiert wird.
Seit über zehn Jahren nimmt die IGH daran teil. „Dieses Jahr sind wir sehr zufrieden. Die letzten Jahre ist der Andrang abgeflacht. Das hängt immer von der politischen Lage ab. Wenn der Islam ein heißes Thema ist, dann kommen die Leute“, erläutert Necati Aydinli, Vorstandsvorsitzender der IGH. Dieses Jahr seien 40 Besucher gekommen. Die Gemeinde selbst hat eine Größe von ungefähr 1000 Personen.
Jugendliche Gemeindemitglieder machen einen Rundgang mit interessierten Besuchern durch die Moschee. Im Gebetsraum erklären die Jugendlichen die Bedeutung der fünf Säulen des Islam: das islamische Glaubensbekenntnis, die fünf täglichen Gebete, das Fasten, die Pilgerreise nach Mekka und die finanzielle Abgabe an sozial Schwache.
Im Jugendcafé gibt es Tee und Kuchen. Oberhalb des Gebetsraums liegen die Klassenräume, in denen muslimische Kinder, nach Geschlechtern getrennt, die Werte und das Brauchtum des Islam erlernen. „Das Feedback der Besucher ist positiv. Die Menschen fanden die Gastfreundlichkeit sehr schön“, erläutert Erkan Usta, Gemeindemitglied und Pressesprecher der Moschee. Ein Besucher erklärt, dass er die Chance erst jetzt genutzt habe, eine Moschee zu besuchen und einiges gelernt habe.
Große Auswanderung
Der Tag der offenen Moschee stand dieses Jahr deutschlandweit unter dem Thema „Hidschra - Migration als Herausforderung und Chance“. Hidschra ist arabisch und steht für die große Auswanderung des islamischen Propheten Mohammed.
Mit der Hidschra beginnt die islamische Zeitrechnung . „Der Prophet hatte einen religiösen Grund auszuwandern. Die Flüchtlinge kamen her wegen Krieg. In beiden Fällen geht es um Neuanfang“, erklärt Aydinli.
Die IGH-Moschee habe ein aktives Gemeindeleben. Es gibt eine Stundentenabteilung, einen Sportverein, einen Jugendverein. Die Gruppen- wie die Aufenthaltsräume in der Moschee sind stets für Frauen und Männer separat. Das Angebot ist bis jetzt überwiegend auf Türkisch, soll aber auf Deutsch ausgebaut werden.