Herne. . Die Pflanzentauschbörse feiert runden Geburtstag: Seit 20 Jahren wechseln Gewächse ihre Besitzer. Für Hiltrud Buddemeier ist das wahres Recycling.
- Die Keimzelle der Pflanzentauschbörse war 1994 im Eine-Welt-Zentrum
- Neben dem Tausch steht die Beratung für die Besucher im Vordergrund
- Die BUND-Vorsitzende hofft auf neue Besucher
Die 40. Pflanzenbörse fand passenderweise am gleichen Tag wie der 40. Weltvegetariertag statt. Im Lehrgarten am Haus der Natur in Herne wurden die Pflanzen jedoch nicht verspeist, sondern getauscht. Die Verbraucherzentrale und der BUND Herne veranstalten zweimal jährlich – jeweils im Frühjahr und Herbst – die Tauschbörse. Acht Mitarbeiter des BUND standen hinter den Tresen, um die heimischen Pflanzen und Samen der Besucher anzunehmen und zu sortieren. Gegen ein kleine Spende, oder im Tausch, konnten im Gegenzug die Besucherinnen und Besucher interessante Pflanzen mit nach Hause nehmen.
Der Startschuss für die Börse fiel 1994, damals noch im Eine-Welt-Zentrum an der Overwegstraße in Herne, erzählt Hiltrud Buddemeier, Kreisgruppensprecherin des BUND Herne. Allerdings hätten zu wenig Leute dorthin gefunden, daher erfolgte ein Jahr darauf der Umzug in die Innenstadt. „Das lief sehr gut, aber der Transport war schwierig“, erinnert sich Buddemeier. 1996 stand dann endlich der Lehrgarten bereit, und seitdem haben sie hier ihre Heimat gefunden. „Jedes Jahr wurde die Börse bekannter“, freut sich die Sprecherin.
„Die Besucher bringen die Pflanzen her und werfen sie nicht weg. Andere profitieren davon. Das ist echtes Recycling“, erklärt Hiltrud Buddemeier den Grundgedanken der Veranstaltung. Sie kritisiert die verbreitete Wegwerf-Mentalität - Pflanzen und die Natur hätten einen Wert. Einen weiterer Aspekt der Pflanzenbörse ist der Gruppensprecherin ebenso wichtig: die Beratung. Während des Gesprächs mit der WAZ traten zwei Personen an Hiltrud Buddemeier heran: Ein junger Mann wollte Näheres über den Teich des Gartens wissen, eine Dame fragte, welche Art von Blume sie in der Hand halte. Kompetent und freundlich beantwortete die BUND-Sprecherin die Fragen. Zur Feier des Tages gab es zudem eine Verlosung – 40 Biotaschen warteten auf die glücklichen Gewinner, die keine Niete aus den 140 Losen zogen.
Für die Zukunft wünscht sich Hiltrud Buddemeier, dass noch mehr Bevölkerungsschichten angesprochen werden. „Manche sind schwer zu erreichen“, sagt sie. Man sei sehr unter sich, und so hoffe sie, dass bald auch neue Besucher bei der Pflanzenbörse vorbeischauten. Platz ist im großen Garten an der Vinckestraße definitiv genug.