Herne. . Das Projekt „Ruhr Valley“, dessen Sitz Herne ist, nimmt seine Arbeit auf. Geforscht wird in den Bereichen Energie, Mobilität und Digitalisierung.
- Drei Fachhochschulen forschen beim Projekt „Ruhr Valley“ in Herne für das Ruhrgebiet der Zukunft
- Die Stadt steuert eine Stiftungsprofessur zum Projekt bei
- Im Ergebnis sollen später Arbeitsplätze entstehen
Das Ruhr Valley nimmt langsam Gestalt an. Gestern trafen sich alle Beteiligten im Projektbüro in der Fortbildungsakademie Mont Cenis, um die Vorprojektphase zu strukturieren.
Zur Erinnerung: Das Trio der Hochschule Bochum, Fachhochschule Dortmund und der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen hatte sich mit dem Strategiekonzept „Ruhr Valley - Mobility and Energy for Metropolitan Change“ beim Bundesprogramm FH-Impuls beworben und den Zuschlag erhalten. Dieses bedeutete gleichzeitig einen Gewinn für Herne - denn die Stadt wird Sitz des Forschungsprojekts.
Hernes OB Frank Dudda bezeichnete das Programm als „pure Zukunft und pure Innovation“. Herne werde Labor des Wandels in den Bereichen Energie, Mobilität und Digitalisierung. Dieser Wandel sei dringend nötig, da Metropolen in Zukunft anders aussehen würden. Doch Herne liefert nicht nur die Räumlichkeiten, Dudda bekräftigte, dass die Stadt eine Stiftungsprofessur zum Forschungsprojekt beisteuern werde.
Die FH-Rektoren bezeichneten Herne einhellig als ausgezeichneten Standort - einerseits, weil die Stadt geografisch in der Mitte liege. Andererseits habe der OB das Thema extrem schnell und unkompliziert voran getrieben. In Herne sei man zukunftsorientiert.
Prof. Bernd Kriegesmann, Präsident der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen, betonte, dass die Forschungsprojekte im Ergebnis einen Beitrag dazu leisten sollen, neue Arbeitsplätze zu schaffen: „Wir wollen Impulsgeber für die Region sein. An diesem Anspruch werden wir uns messen lassen.“
Für den eigentlichen Projektbeginn Anfang 2017 hat das FH-Trio bereits einige Forschungsprojekte „im Köcher“. Eins beschäftigt sich mit den Fernwärmenetzen im Ruhrgebiet. Untersucht werden soll, in welcher Form sie mit Geothermie gespeist werden können, außerdem sollen diese Netze „intelligent“ gemacht werden, damit die Wärme effizienter genutzt werden kann. In einem anderen Projekt wollen die Fachhochschulen ihre Testlabore für E-Mobilität miteinander koppeln. Darüber hinaus sollen Lösungen für eine Ladeinfrastruktur für Elektromobilität entwickelt werden. Hinzu kommen könnten Forschungen, die Lösungen für die Automobilzulieferindustrie oder die mittelständische IT-Branche aufzeigen.
Dudda brachte zwei Herner Themen als Projekt-Kandidaten ins Spiel: So spiele das Thema fahrerlose Logistik eine Rolle, zum Beispiel für den Duvenbeck-Konzern, der nach Herne kommt. Bei der City-Logistik, hier sieht Dudda Herne an der Spitze in NRW, könne man sich auf den Weg machen, um die idealen Fahrzeuge für die „letzte Meile“ zu produzieren.