Die IHK Mittleres Ruhrgebiet hat im Herner Kulturzentrum ihre besten Auszubildenden geehrt. 119 junge Frauen und Männer schlossen mit „sehr gut“ ab.
- Die besten IHK-Azubis kommen aus 77 Betrieben und 26 Ausbildungsberufen
- Die Lidl GmbH in Herne stellte gleich sechs „sehr gute“ Azubis
- IHK-Präsident Jürgen Fiege appelliert an Firmen, mehr auszubilden
Im Kalender der IHK Mittleres Ruhrgebiet gibt es zwei herausragende Termine: den Jahresempfang - und die Verleihung des Max-Greve-Preises, die am Dienstagabend zum ersten Mal in Herne stattfand. Je nach Perspektive ist die Preisverleihung vielleicht sogar noch wichtiger als der Jahresempfang. Denn während dieser im Zeichen des Netzwerkens in netter Atmosphäre steht, gibt es beim Max-Greve-Preis tatsächlich einen Anlass zum Feiern. Die IHK ehrt damit jene Nachwuchskräfte, die ihre Ausbildung mit der Note „sehr gut“ abgeschlossen haben.
Von den 1997 jungen Frauen und Männern, die in diesem Jahr im IHK-Bezirk ihre Abschlussprüfung abgelegt haben (90,5 Prozent haben bestanden) erreichten 119 die Note „sehr gut“ - verteilt auf 77 verschiedene Betriebe und 26 Ausbildungsberufe. Zu den „sehr guten“ Auszubildenden gehören 60 Frauen und 59 Männer. Und: 43 der 119 Auszubildenden konnten auf Grund ihrer Leistungen die Abschlussprüfung vorziehen. Sieben Azubis absolvierten parallel ein duales Studium.
Den fünf „Besten der Besten“ - vier absolvierten ihre Ausbildung in Bochum, einer in Hattingen - überreichte IHK-Präsident Jürgen Fiege den Max-Greve-Preis. Die Auszeichnung geht auf Bochums Bürgermeister Max Greve zurück, der im 19. Jahrhundert die Gründung einer Handelskammer angeregt hatte.
Interessant: Die Lidl GmbH in Herne darf sich über sechs „sehr gute Absolventen“ freuen und zählt damit zu den Spitzenreitern im IHK-Bezirk.
Kammer-Präsident Jürgen Fiege beglückwünschte die Absolventen, verband dies aber mit dem Appell, dass mit dem sehr guten Abschluss nicht das Ende der Fahnenstange erreicht sein dürfe. Vielmehr diene er als Grundlage für die weitere berufliche Entwicklung. „Sie ist das Sprungbrett für Ihre berufliche Karriere. Und dieses Sprungbrett sollten Sie nutzen.“
Und wie schon beim Jahresempfang hatte Fiege eine deutliche Botschaft an die Adresse von Unternehmen: „Bilden Sie mehr aus. Sichern Sie Ihr Unternehmen auch langfristig durch die Qualität Ihrer Mitarbeiter.“
Ausbildungs-Appell an Unternehmen
Fiege beklagte, dass auch in diesem Jahr weniger Ausbildungsverträge in den Städten des Kammerbezirks abgeschlossen worden seien. Seit Jahren zeige der Pfeil nach unten. Auch wenn manche Unternehmen klagten, dass sie keine geeigneten Bewerber fänden. „In meinen Augen ziehen sich zu viele Unternehmen aus der Verpflichtung zur Ausbildung heraus.“ Eine Verpflichtung, die sie gegenüber dem eigenen Unternehmen besäßen, aber auch gegenüber der Gesellschaft. Wer nicht für seinen eigenen Fachkräfte-Nachwuchs sorge, werde angesichts des demografischen Wandels in die Röhre schauen, wenn er Beschäftigte suche.