Herne. . In der Debatte um den Erhalt des Pluto-Schachtgerüsts in Herne zeichnet sich eine Wende ab: Die RAG will offenbar den Abriss nicht weiterverfolgen.

  • Ruhrkohle AG hat einen Verzicht auf den Abriss des Pluto-Förderturms signalisiert
  • Oberbürgermeister Dudda sieht noch offene Fragen hinsichtlich der Kosten
  • Verfahren zum Abriss des westlichen Maschinenhauses und der Schachthalle läuft

Von einer „positiven Entwicklung“ für das Pluto-Schachtgerüst an der Wilhelmstraße hat die Stadt am Dienstag in der Bezirksvertretung Wanne berichtet. Die Ruhrkohle AG habe signalisiert, dass sie den im September 2015 beantragten Abriss des denkmalgeschützten Förderturms voraussichtlich nicht weiter verfolgen werde, teilte Thorsten Brokmann von der Unteren Denkmalbehörde der Stadt mit.

Den Abriss der seit 2007 durch ein Netz geschützten Schachthalle - sie steht unter dem Gerüst - und des westlichen Maschinenhauses werde die RAG aber weiter verfolgen, so die Stadt. Auch diese beiden Gebäude stehen unter Denkmalschutz.

Kostenfrage nicht geklärt

„Das hört sich ja sehr gut an“, sagte SPD-Bezirksfraktions-Chef Uwe Purwin unter Bezug aufs Fördergerüst. OB Frank Dudda, der gestern zu Gast im Bezirk Wanne war, dämpfte die Freude ein wenig. Die Stadt hätte schon viel geleistet, wenn die RAG auf den Abbruch des Turms verzichten würde, sagte er. Aber: Es gebe noch „einige Folgeprobleme“ zu lösen. „Der Verzicht auf den Abriss ist das Eine. Doch wer trägt die Kosten? Und wie soll die Instandsetzung erfolgen?“ Es stünden nun einige Gespräche mit der RAG an.

Das Genehmigungsverfahren zum Abriss von Schachthalle und Maschinenhaus läuft zurzeit. Das Unternehmen habe noch nicht alle Unterlagen eingereicht, so Brokmann. Die Stadt lasse zurzeit ein Sicherungskonzept für die beiden Gebäude erarbeiten.

Im sogenannten Benehmen mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe entscheide die Untere Denkmalbehörde am Ende über einen Abriss. Dabei werde auch berücksichtigt, ob ein Erhalt des Denkmals für den Eigentümer zumutbar ist. Auch das Verfahren zur Sicherung der Gebäude laufe noch, so Thorsten Brokmann.