Herne. . Auf einem Teil des Knipping-Dorn-Geländes in Herne sollen Reihen- und Mehrfamilienhäuser entstehen. Ende 2017 könnten die Bagger anrollen.
- Auf dem Dorn-Gelände in Herne-Baukau sollen Reihenhäuser und Mehrfamilienhäuser entstehen
- Architekt stellte Pläne erstmals öffentlich vor
- Ansiedlung eines Bau- und Gartenfachmarkts ist ebenfalls im Gespräch
Es tut sich was auf dem Knipping-Dorn-Gelände: In der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses hat der Eigentümer eines Teil-Grundstücks die Pläne für eine Wohnbebauung vorstellen lassen. Und: Auf der zweiten großen Fläche der ehemaligen Schraubenfabrik im östlichen Bereich des Baukauer Areals könnte ein Bau- und Gartenfachmarkt entstehen, so berichtete die Verwaltung.
30 zweigeschossige und nicht unterkellerte Wohneinheiten „im Reihenhausstil“ im Innenbereich, ein Mehrfamilienhaus mit sechs seniorengerechten Wohnungen sowie ein weiteres Mehrfamilienhaus an der Bahnhofstraße mit 17 Miet- und Eigentumswohnungen seien geplant, berichtete Jürgen Köhne im Ausschuss. Der Herner Architekt arbeitet im Auftrag der hessischen Heinz Mayer GmbH, die 2014 bei der Zwangsversteigerung für 1,56 Millionen Euro den Zuschlag für die 8500 Quadratmeter große Brachfläche erhalten hatte.
Die Bauvoranfrage für diese Planung habe er bei der Verwaltung eingereicht, erklärte Köhne, konnte sich aber einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen: Eine erste Bauvoranfrage sei abgelehnt worden. Das sei ihm seit 1989 in Herne „noch nie passiert“.
Die Differenzen konnten offenbar weitgehend ausgeräumt werden: Baudezernent Karlheinz Friedrichs und Architekt Köhne äußerten einmütig die Hoffnung, dass es für diese Fläche Ende 2017 Baurecht geben könnte.
Nicht ganz so optimistisch zeigte sich die Stadt in Sachen Bau- und Gartenfachmarkt. Eine Bauvoranfrage liege noch nicht vor, so Friedrichs. Sein Fazit zu den Planungen für die beiden großen Grundstücke: „Einer bewegt sich, der Andere muss sich noch bewegen.“ Der „Andere“, das ist die Arnold-Knipping-Holding mit ihrem 27 000 Quadratmeter großen, noch nicht geräumten Grundstück auf dem Dorn-Gelände .
Innenstadtlage als Pluspunkt
Aus der Politik gab es im Ausschuss (fast) durch die Bank Lob für die Wohnbaupläne der Heinz Mayer GmbH. Nur Elisabeth Majchrzak-Frensel (SPD) äußerte leichte Vorbehalte hinsichtlich der engen Bebauung auf dem Areal. Jürgen Köhne räumte dies ein, konterte jedoch: „Autofahrer fangen auch nicht sofort mit einem Mercedes an.“ Diese Wohnformen hätten eine Berechtigung. Und: Die Nähe zur Innenstadt und die ÖPNV-Anbindung seien ein großes Plus. „Die Mindestabstände werden aber selbstverständlich eingehalten“, so Jürgen Köhne.
Er sei froh, dass dieser ehemalige Schandfleck bald der Vergangenheit angehören könnte, sagte der Baukauer SPD-Ratsherr Roberto Gentilini. Und auch Barbara Merten (CDU) und Rolf Ahrens (Grüne) signalisierten Zustimmung.
Heinrich Schlenkhoff bestätigte gegenüber der WAZ für die Grundstückseigentümerin Arnold Knipping Holding Pläne für die Errichtung eines Bau- und Gartenfachmarkts auf dem Knipping-Dorn-Gelände.
Zurzeit liefen Gespräche u.a. mit der Stadt und Grundstücksnachbarn. Nicht zuletzt müsse die Frage der Erschließung geklärt werden. Es sei offen, ob die Pläne realisierbar seien.