Herne. . Der Herner „Ambulante Hospiz- und Palliativdienst“ hat in den vergangenen Jahren die Begleitung von an Demenz Erkrankten zum Schwerpunkt gemacht.

Der Ambulante Hospiz- und Palliativdienst feiert im kommenden Jahr runden Geburtstag. 20 Jahre besteht der AHPD dann.

Es ist keine leichte Aufgabe, der sich der Verein verschrieben hat: Speziell geschulte ehrenamtliche Mitarbeiter begleiten Menschen auf dem letzten Abschnitt ihres Lebens. Angehörige sind in dieser Phase noch einmal vor ganz neue Herausforderungen gestellt. Die kostet viel Kraft, denn die Betreuung eines Erkrankten kann 24 Stunden Einsatz erfordern. An dieser Stelle bietet der AHPD seine Hilfe an. Die Ehrenamtlichen können die Angehörigen entlasten und begleiten. Mit dieser Hilfe könne die letzte Lebenzeit so gestaltet werden, dass sie später als gute Erfahrung in Erinnerung bleibt, erläutern Annegret Müller und Karin Leutbecher, die beiden Koordinatorinnen, die Aufgabe des AHPD.

Allerdings hat sich in den vergangenen Jahren eine zusätzliche Herausforderung entwickelt. Vor dem Hintergrund der Alterung der Gesellschaft leiden immer mehr Erkrankte an ihrem Lebensende auch an Demenz. Sie spiele bei etwa der Hälfte der Begleitungen eine Rolle, so Müller und Leutbecher. Deshalb hat der AHPD bereits 2010 begonnen, einen Schwerpunkt seiner Arbeit auf die Begleitung von Menschen mit Demenz zu legen und die Ehrenamtlichen auf der Grundlage ihrer Basisqualifikationen entsprechend zu schulen. Damit hat der AHPD, der auch Mitglied in der NRW-Arbeitsgemeinschaft Demenz ist, in der Region ein Alleinstellungsmerkmal. Seit drei Monaten bietet er zudem eine Demenzsprechstunde an, denn: Die Erkrankung wird nicht immer sofort erkannt, was die Pflege erschwere.

Auch für die Ehrenamtlichen ist die Arbeit mit dementen Menschen herausfordernd. Manche reagieren abwehrend, manche äußern sich gar nicht. Doch Musik oder Berührung lösten Reaktionen aus. „Für Menschen mit Demenz ist es von zentraler Bedeutung, im vertrauten Umfeld zu leben“, so Müller. Doch es könnte in Zukunft problematisch werden, die entsprechende Begleitung anzubieten. Denn einerseits steige die Zahl der Demenz-Fälle weiter, andererseits sei es immer schwieriger, neue Ehrenamtliche für diese Aufgabe zu gewinnen, so Müller.