Herne. . Die Heimbau-Genossenschaft baut in Sodingen ein Acht-Familienhaus. Der Einzug ist für Februar nächsten Jahres geplant. 30 Bewerbungen liegen vor.
- Kleine Genossenschaft mit weniger als 400 Einheiten
- Fokus beim aktuellen Projekt liegt klar auf Familien
- Weitere Investitionen sind in den nächsten Jahren geplant
Richtfeste - die waren in früheren Jahren immer damit verbunden, dass ein Zimmermann den letzten Nagel in den Dachstuhl schlägt. Die Zeiten haben sich geändert. Oft genug gibt es gar kein Holz mehr an den Rohbauten, in das man einen Nagel schlagen könnte. Dennoch nutzen die Investoren das Richtfest, um den ausführenden Firmen zu danken. So wie gestern, als die Heimbau Wohnungsgenossenschaft Richtfest für den Neubau an der Gerther Straße in Sodingen feierte.
Die Heimbau eG war in den vergangenen Jahren in Herne öffentlich nicht in Erscheinung getreten, obwohl sie bereits 1927 - mit enger Anbindung an die evangelische Kirche - gegründet worden war. „Mit etwas weniger als 400 Wohneinheiten gehören wir zu den kleinen Genossenschaften“, sagte Vorstand Martin Schade im Gespräch mit der WAZ-Redaktion. Die Bestände konzentrieren sich zu einem großen Teil auf den Herner Süden und Sodingen, der Ursprung liegt an der Lutherstraße. Darüber hinaus gibt es noch einen Bestand an der Nordstraße. Die einzigen Gebäude in Wanne-Eickel sind an der Schlachthofstraße.
Eine Ursache, warum die Heimbau eher im Verborgenen wirkt, könnte in der Tatsache begründet sein, dass es in den vergangenen Jahren kaum Neubautätigkeit gab. So lag das Grundstück an der Gerther Straße annähernd 30 Jahre brach. „Wir haben nicht recht gewusst, was genau wir bauen wollen, vielleicht hat auch ein wenig der Mut gefehlt“, so Schade.
Schon 30 Bewerbungen
Nun sei der richtige Moment gekommen, um in Sodingen, das Schade im Aufschwung sieht, einen Akzent zu setzen. Vor der Umsetzung hatte die Genossenschaft einen kleinen Architektenwettbewerb veranstaltet, bei dem sich das Architekturbüro Schildgen durchsetzte.
Es entsteht ein Acht-Familienhaus. „Wir richten den Neubau ganz klar auf Familien aus“, betont Schade. Die Grundrisse reichen von 90 bis 130 Quadratmetern. Das Haus ist mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe ausgerüstet. Dass es barrierefrei ist, bedarf inzwischen kaum noch der Erwähnung. Die Gesamtinvestition liegt bei 1,7 Millionen Euro. Der Einzug ist für Februar des kommenden Jahres geplant. Dass das Angebot - die Quadratmeterpreise liegen zwischen 7,80 und 8,20 Euro für den Quadratmeter kalt - eine Nachfrage hat, lässt sich an den Bewerbungen ablesen, die bereits vorliegen. Schade hat rund 30 gezählt.
Nach der Vollendung wird die Heimbau, die eine Leerstandsquote von weniger als einem Prozent hat, weiter investieren. An der Lutherstraße ist 2017 eine umfangreiche Fassadensanierung geplant, das Volumen liegt bei 1,5 Millionen Euro. Auch weitere Neubauprojekte hat Schade für die folgenden Jahre im Visier.