Herne. . Der Herner Waterkotte GmbH strebt vom reinen Wärmepumpenhersteller Richtung Systemhaus. Bausteine sind unter anderem eine Akademie oder eine App.

  • Seminarprogramm für Architekten, Installateure und Bauherren
  • Wärmepumpenmarkt entwickelt sich positiv
  • Projekte in ganz Deutschland und Europa

Die Waterkotte GmbH forciert die Entwicklung weg vom reinen Wärmepumpen-Produzenten hin zum Systemhaus mit einer Vielzahl von Angeboten.

Ein Baustein in dieser Entwicklung ist die Schaffung einer eigenen Akademie. Hintergrund sei die Tatsache, dass die Technik immer komplexer werde, erläuterte Andreas Jung, technischer Geschäftsleiter bei Waterkotte. Man habe ein Seminarprogramm für Kunden, Architekten, Planer oder Fachinstallateure zusammengestellt. Darüber hinaus könnten sich Bauherren über die unterschiedlichen Möglichkeiten der Förderung informieren.

In der Akademie ist nicht nur Theorie, sondern auch Praxis angesagt. Waterkotte nutzt die Räumlichkeiten, um seine Geräte - die zahlreiche Design- und Technikpreise erhalten haben - zu präsentieren. „Dieses Schaufenster hat uns vorher gefehlt. Alle Geräte, die wir zeigen, sind auch einsatzbereit“, sagt Jung.

Weitere Mosaiksteine für ein Systemhaus seien die Verknüpfung verschiedener Techniken, zum Beispiel der Be- und Entlüftung sowie Photovoltaik-Speicherlösungen. Darüber hinaus strebt Waterkotte in den Smart-Home-Bereich und hat eine App entwickelt, mit der sich die Haustechnik steuern lässt.

Der Markt für Wärmepumpen entwickle sich positiv, weil diese Technologie genau in die Energiewende passe. Hinzu kämen Anreizprogramme bei Neubauten sowie die Verschärfung der Energieeinsparverordnung. Als Hemmnis für der Entwicklung sieht Jung die gesunkenen Energiepreise.

Waterkotte, das zurzeit etwa 80 Mitarbeiter hat, ist auch Kooperationspartner der Herner Stadtwerke im Programm SmartTec, in dem die Stadtwerke Produkte und Services rund um die Wärmebereitstellung gebündelt haben. Die Kooperation laufe sehr gut, so Jung. Dennoch könnte SmartTec noch einmal neuen Schwung vertragen.

Allerdings ist das Unternehmen auch bundes- und europaweit unterwegs. Jung nennt als Beispiele Projekte in Schleswig und Schifferstadt. Darüber hinaus hat Waterkotte 50 Wärmepumpen in die mongolische Hauptstadt Ulan Bator geliefert, auch das Geschäft in Großbritannien laufe gut - weshalb er den Brexit mit gemischten Gefühlen sieht. In Europa sieht Jung das Herner Unternehmen im Projektgeschäft als führend.