Herne. . Die Anwohner der Resser Straße in Unser Fritz ärgern sich über Lkw-Fahrer, die in ihrer Straße parken und übernachten - mit Nebenwirkungen.

  • Menschliche Bedürfnisse werden zwischen den Häusern erledigt
  • Einschränkung am Parkplatz vor dem Container Terminal
  • Stadt will kontrollieren, um sich ein Bild von der Lage zu machen

In dem kleinen Gewerbegebiet Resser Straße in Unser Fritz herrscht seit einiger Zeit reger Betrieb - allerdings Betrieb, der bei den Anliegern für Unmut sorgt: Tag für Tag steuern Lkw-Fahrer mit ihren Zugmaschinen die Parkstreifen an. Auch an den Wochenenden. Dieser Umstand an sich wäre noch kein Problem, doch die Fahrer übernachteten dort, berichtet Hans Pohlmann, der in dem Gewerbegebiet wohnt. Dieses Nachtquartier sei mit einigen unangenehmen Begleiterscheinungen verbunden, so Pohlmann. Die Fahrer ließen die Maschinen teilweise laufen, damit die Klimaanlage in der Fahrerkabine arbeite, Folge: eine nervige Geräuschkulisse, auch nachts. Und da im Gewerbegebiet öffentlich zugängliche Sanitäranlagen Fehlanzeige seien, erledigten die Fahrer ihre menschlichen Bedürfnisse zwischen den Gebäuden. Zwar gibt es an einer Stelle ein WC-Häuschen, doch das ist den Fahrern der HCR vorbehalten.

Ein weiterer Anlieger, der namentlich nicht genannt werden will, bestätigt Pohlmanns Beobachtungen. Die Fahrer - die nach den Kfz-Kennzeichen zu urteilen aus Bulgarien und/oder Litauen kommen - kochten in ihrem provisorischen Quartier, aber bei gutem Wetter feierten sie auch im Freien lautstarke Partys. Zum Ärger der Anwohner.

Gewerbegebiet ist Anliegerzone

Dass die Lkw die Resser Straße ansteuern, hängt mit dem Container Terminal Herne (CTH) zusammen, das in unmittelbarer Nähe liegt. Dort gibt es eine sogenannte Vorstaufläche, auf der die Lastwagen warten, bis sie ihre Container oder Auflieger aufnehmen oder abladen können. Diese Fläche wurde nach Auskunft der Stadt aber auch von Fahrern genutzt, die gar nicht zum CTH wollten, sondern nur eine Rast einlegten, etwa, um Ruhezeiten einzuhalten. Diese Situation habe teilweise zu Rückstaus bis zur Recklinghauser Straße geführt.

Um diese Dauerparker zu verdrängen, habe die Stadt, der dieser Parkplatz gehört, eine Parkscheibenregelung eingeführt. Mit einer Höchstparkdauer von zwei Stunden. Das Ergebnis: Am Sonntag war dieser Parkplatz vollkommen leer (die wenigen Mülltonnen allerdings übervoll), im Gewerbegebiet an der Resser Straße standen dagegen etwa ein Dutzend Zugmaschinen.

Diese Parkproblematik war der Stadt bislang nicht bekannt. Allerdings hat sie eine Reaktion angekündigt. „Der kommunale Ordnungsdienst wird längerfristig Kontrollen durchführen, um sich ein Bild vor Ort zu machen“, so Stadtsprecher Horst Martens.

Möglicherweise gibt die Verkehrsregelung einen Ansatz zum Handeln. Das gesamte Gebiet ist eine Anlieger-Zone.