Herne. . Das Herner Unternehmen BRR Baumaschinen steuert weiter auf Wachstumskurs. Es plant den Bau eines Schulungs- und Dienstleistungszentrums.

  • Der Betrieb plant den Bau eines Dienstleistungszentrums
  • 20 neue Arbeitsplätze sollen entstehen
  • Das Unternehmen gehört zu den Großen der Branche in Deutschland

Der Herner Baumaschinenhändler BRR steuert weiter auf Wachstumskurs. Neun Jahre nachdem das Unternehmen aus Essen in den Gewerbepark Hibernia in Holsterhausen gezogen ist, folgt nun ein weiterer Schritt. Das Unternehmen wird an der Lindenallee – in unmittelbarer Nachbarschaft zum Firmensitz – auf 3600 Quadratmetern ein Schulungs- und Dienstleistungszentrum bauen. Die Investitionssumme werde bei etwa 1,5 Millionen Euro liegen, rund 20 neue Arbeitsplätze sollen entstehen, kündigten die Geschäftsführer Manfred und Harald Ausmeier im Gespräch mit der WAZ-Redaktion an.

Um den Umfang des Wachstums einschätzen zu können, lohnt sich ein Rückblick. 1992 vom gebürtigen Röhlinghauser Manfred Ausmeier gegründet, war BRR zunächst in Essen angesiedelt. Da die dortige Wirtschaftsförderung kaum Anstrengungen unternahm, um adäquate Grundstücke für eine weitere BRR-Expansion zu bieten, suchten Ausmeiers in ihrer Heimatstadt und fanden das etwa 20 000 Quadratmeter große Grundstück auf Hibernia. Ausmeiers schwärmen – wie alle anderen Unternehmen auf Hibernia – von der optimalen Verkehrslage direkt an der A43. Doch das Areal ist inzwischen fast zu klein. „Wir platzen aus allen Nähten“, erzählen Manfred und Harald Ausmeier. Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich in den vergangenen neun Jahren von rund 30 auf nun 80. Der Jahresumsatz liegt laut des Wirtschaftsmagazins „Revier Manager“ jenseits der 30 Millionen Euro.

Der Erfolg von BRR fußt auf mehreren Säulen: So befinden sich im Mietmaschinenpark rund 270 Geräte für die unterschiedlichsten Einsatzmöglichkeiten. Damit zählt das Familienunternehmen längst zu den Branchengrößen in Deutschland. Maschinen zu mieten, statt eine eigene Flotte aufzubauen, macht für viele Baufirmen Sinn, weil sie sich die Investition in die Maschine sprichwörtlich sparen.

Doch neben der Vermietung – und den entsprechenden Serviceleistungen – hat sich BRR inzwischen einen exzellenten Ruf als Händler gemacht. So ist BRR seit 2013 einer von nur vier deutschen Importeuren und Händlern von Komatsu-Maschinen, eines der weltweit größten Produzenten von Erdbewegungsmaschinen. In diesen drei Jahren habe BRR den Marktanteil von 1,3 auf 13 Prozent ausbauen können, erzählt Manfred Ausmeier. Ähnliches gilt für die Marke Sennebogen. Dabei handelt es sich um einen weltweit führenden Hersteller von Umschlagbaggern. BRR ist seit 2004 Sennebogen-Händler und mittlerweile mit Sennebogen Marktführer in diesem Segment. 2012 wurde BRR von Sennebogen zum Händler des Jahres gekürt.

Tochterfirma gegründet

„Doch wir wollen uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen“, betonen die beiden – und haben diese Devise bereits in die Tat umgesetzt. Topcon, die Nummer 2 in der Welt bei GPS-Systemen und vollautomatischen Maschinensteuerungen, hat BRR als einen von vier Händlern in Deutschland ausgewählt. Für den Vertrieb hat BRR die hundertprozentige Firmentochter AP Deutschland GmbH gegründet – die in das neue Gebäude einziehen wird.

Für BRR hat Topcon durchaus strategische Bedeutung. Die Rolle von GPS oder die Vernetzung von allen Baustellendaten in Echtzeit wird immer stärker, weil sie die Produktivität erhöht.

Schon heute setzt zum Beispiel Heitkamp Erd- und Straßenbau bei der Sanierung von Start- und Landebahnen GPS ein, um zentimetergenau zu arbeiten. „Führerlose Maschinen sind keine Science-Fiction mehr“, sagt Manfred Ausmeier. Mit den Topcon-Produkten will AP Deutschland den Bereich der Baumaschinen abdecken, alle großen Marken, aber auch Mitbewerber sollen beliefert, die Mitarbeiter und Kunden auf Hibernia geschult werden.

So dürfte bei BRR die Richtung auch in Zukunft weiter heißen: Wachstum.