Herne. . Die Caritas und die Gesellschaft freie Sozialarbeit bringen Kindern aus benachteiligten Familien das Radfahren bei.
Mohamed Gheyth, fünf Jahre alt, sitzt heute das erste Mal auf einem Fahrrad und dreht mit Hilfe seines älteren Bruders und Stützrädern an beiden Seiten die ersten Runden über den Schulhof der Grundschule an der Schulstraße. Der Caritasverband rief vor einigen Monaten zusammen mit der GFS, „Gesellschaft freie Sozialarbeit“, Herner Mitbürger dazu auf ihre gebrauchten Kinderfahrräder zu spenden. „Die Idee stammte von der Caritas. Aufgrund unserer Radstation am Bahnhof bot sich die Zusammenarbeit für einen guten Zweck somit an.“ sagt Aljoschka Zielke von der GFS.
Spendenaufrufe in der Zeitung
Nach Spendenaufrufen unter anderem in der WAZ, konnten am Donnerstag fünfzehn Kinder mit strahlenden Augen ihr Fahrrad und den dazugehörigen Helm entgegennehmen. Seit Mai hat Hanna van Holt, Pädagogin beim Caritasverband, auf diesen Moment gewartet und freut sich, dass somit auch benachteiligte Familien eine Chance auf ein Fahrrad für ihre Kinder bekommen. „Viele Kinder, die heute hier sind, sitzen das erste Mal auf einem Fahrrad, weil ihre Familien es sich einfach nicht leisten können oder sie erst seit kurzem in Deutschland sind.“
Nach der Übergabe hatten die Kinder die Möglichkeit, mehrere Stunden lang ihre Fahrkünste auf dem Parcours auszuprobieren. Behilflich dabei war ihnen Heribert Frieg, Mitglied des Radsportvereins in Herne, der am Donnerstag ehrenamtlich den Parcours für die Kinder nicht nur aufbaute, sondern auch testete. „Es ist toll zu sehen, wie die Kinder sich freuen und mit wie viel Begeisterung sie das Fahrradfahren lernen.“ Es geht jedoch nicht nur um das Fahrradfahren an sich, auch die damit verbundene Mobilität war das Ziel des Caritasverbandes. „Es sind auch viele Schüler von der Grundschule gekommen. Es handelt sich hier um einen sozialen Brennpunkt. Durch die Fahrräder hoffen wir, dass die Kinder ein Selbstbewusstsein entwickeln, integriert werden und sich auch Mal mit anderen Kindern treffen können.“ sagt Hanna van Holt.
Urkunde und Weingummis
Am Ende verließen die Kinder mit ihren Eltern den Platz und nahmen nicht nur das Fahrrad, sondern auch Weingummis und eine Urkunde für ihre bestandene Fahrradprüfung mit nach Hause.