Herne. Ihre erste Anstecknadel bekam Angela Jungbluth an ihrem Hochzeitstag vor zwanzig Jahren von ihrem Mann. Heute hat sie alle zwanzig Pins der Kirmes.

  • Angela Jungbluth sammelt Pins nicht um aufzufallen, sondern weil sie Spaß daran hat
  • Einmal im Jahr trägt sie ihre Anstecknadeln auf der Cranger Kirmes zur Schau
  • Als Jugendliche habe Jungbluth einige Male als Schaustellerin gearbeitet

An einem Hochzeitstag fing alles an. Angela Jungbluth war zur Feier des Tages mit ihrem Mann auf der Kirmes. Er kaufte ihr einen Fritz-Pin als Andenken - und in den Jahren darauf wieder und wieder. Schnell entwickelte sich eine Tradition, so dass die Sammlung von Beginn an komplett war.

„Fritz-Pins“, das sind die Ansteckpins mit dem berühmten Cranger-Kirmes-Maskottchen Fritz darauf, jedes Jahr in einer anderen Position – mal sieht man Fritz auf einem Autoscooter, mal mit einem Paradiesapfel in der Hand und ein anderes Mal in einem (Wanne-Eickeler) Halbmond liegend. Heute sind es 20 Pins, die seit 1996 in limitierter Auflage hergestellt und jährlich am Souvenirstand am Cranger Tor verkauft werden. Angela Jungbluth hat sie alle. Ihr liebster Pin ist Fritz mit einem „Piel op no Crange“-Herzen in der Hand. Der Sammlerwert steigt ständig, weil einige Jahrgänge (wie beispielsweise der erste Pin überhaupt oder der Pin zum 575. Bestehen) bereits vergriffen sind. Aber darum geht es der Kirmesliebhaberin beim Sammeln gar nicht: „Ich sammele die Pins für mich, weil ich Spaß daran habe – nicht um aufzufallen.“

Beim Kirmesumzug auf dem WAZ-Wagen mitgefahen

Dass sie meist trotzdem auffällt, lässt sich nicht vermeiden. Schließlich trägt die Wanne-Eickelerin ihre Sammlung auch einmal im Jahr stolz zur Schau. Am Samstag war es wieder soweit: Da schaute sie sich mit ihrem Mann den Kirmesumzug an – und zwar vom WAZ-Wagen aus (wir berichteten). Dabei trug sie alle Pins am Oberteil mit sich herum. Am Cranger Tor gab’s dann den neuen Pin.

Jungbluths Lieblingspin ist der linke: „Piel op no Crange“.
Jungbluths Lieblingspin ist der linke: „Piel op no Crange“. © Ralph Bodemer

„Das Jahr über hängen die Pins zu Hause an einer Korkplatte. Am Kirmessamstag stecke ich sie dann alle an, als Schmuck“, erzählt die 59-Jährige. Das dauere nur circa fünf Minuten. „Manchmal gucken die Leute schon mit Interesse hin. Aber auf der Kirmes gibt es ja so viel mehr zu sehen.“ Ansonsten hält sich ihre Sammelwut in Grenzen. Bis auf ein paar Winkekatzen gibt es keine weiteren Sammlungen im Hause Jungbluth.

Jungbluth ist eingefleischter Kirmes-Fan

Die Cranger Kirmes hat Priorität, denn Angela Jungbluth ist ein eingefleischter Kirmes-Fan. In Eickel aufgewachsen, seien die Kirmesbesuche schon immer Tradition für sie gewesen, erzählt sie, als Jugendliche habe sie auch einige Male bei Schaustellern gearbeitet und kenne heute die besten Ecken zum Parken, was sich mit Smart übrigens deutlich einfacher gestalte. „Die Cranger Atmosphäre ist einfach einmalig, und gar nicht mit der Palmkirmes oder ähnlichem zu vergleichen“, schwärmt sie. Deshalb gehe sie auch meist jeden Tag einmal über den Platz. „Unsere Küche wird während der Kirmeszeit umgebaut. Da bieten sich die vielen Essensbuden erst recht an.“

Die Fritz-Pins sind neben vielen anderen Souvenirs auch in diesem Jahr wieder im Cranger Tor für 2,50 Euro pro Stück erhältlich.