Herne. . Die evangelische Krankenhausgemeinschaft Herne/Castrop-Rauxel baut ein neues Verwaltungsgebäude. Die Investition beträgt sechs Millionen Euro.

Aufmerksame Anlieger der Düngelstraße werden sich in den vergangenen Wochen womöglich gefragt haben, was auf dem Gelände hinter dem EvK passiert. Die Antwort: Die Evangelische Krankenhausgemeinschaft Herne/Castrop-Rauxel baut ein neues Verwaltungs- und Therapiegebäude. Gestern wurde offiziell der Grundstein gelegt.

Die Investitionssumme liegt bei rund sechs Millionen Euro, die Fertigstellung des komplett barrierefreien Gebäudes mit rund 2500 Quadratmetern ist für Juli 2017 vorgesehen. Geplant war ursprünglich ein früherer Zeitraum, doch die - vergebliche - Suche nach einem Blindgänger streckte sich über acht Wochen, die Erteilung der Baugenehmigung habe gar acht Monate in Anspruch genommen, hieß es bei der Zeremonie.

Die Entscheidung für den Neubau - die Planung kommt vom Berliner Architekturbüro Winter - sei vor dem Hintergrund mehrerer Entwicklungen gefallen, so EvK-Geschäftsführer Heinz-Werner Bitter, und habe einen Vorlauf von mehreren Jahren. Einerseits benötige die Klinik für Viszeralchirurgie auf Grund kontinuierlich steigender Patientenzahlen - allein im vergangenen Jahr waren es 3500 in der stationären Versorgung - dringend neue Räumlichkeiten zur Untersuchung, Prämedikation und multimodalen Schmerztherapie. Die Klinik wird sich demnächst in den F-Trakt des EvK ausbreiten können, denn Geschäftsführung und Verwaltung, die bislang dort sitzen, werden in den Neubau ziehen. Ebenfalls einziehen wird die Personalverwaltung der Krankenhausgemeinschaft. Diese ist bislang am EvK in Witten untergebracht. Hinzu kommen das Medizinische Studienzentrum, die Geschäftsstelle des Zweckverbands der Krankenhäuser des Ruhrbezirks sowie die Konzernzentrale des Evangelischen Verbunds Ruhr (EVR). Ins Erdgeschoss zieht Revital ein. Dem Präventions- und Rehabilitationsangebot des EvK soll dadurch mehr Raum geboten werden.

Bei der Grundsteinlegung zeigten Computeranimationen, wie die zukünftige Sporthalle aussieht und eingerichtet ist. Die bisherige Sporthalle, ein paar Meter entfernt, wird später abgerissen.

Mit seiner Statik hat das neue Gebäude noch die Option der Aufstockung. Diese besondere Vorsorge hat einen Grund: Die Evangelische Krankenhausgemeinschaft ist in Herne am Ende ihrer Entwicklungsmöglichkeiten angekommen. Ursprünglich war nach der Fertigstellung des neuen Parkhauses an der Wiescherstraße auf dem Mitarbeiterparkplatz der Bau eines Ärztehauses angedacht, doch diese Pläne wurden erstmal verworfen.

Dafür hat sich unverhofft eine Option an der Betriebsstelle in Eickel aufgetan. Die Evangelische Krankenhausgemeinschaft konnte im Rahmen einer Zwangsversteigerung ein Gebäude kaufen, das unmittelbar an den Standort grenzt. Das Haus ist inzwischen abgerissen, geplant ist an dieser Stelle ein Anbau mit Patientenzimmern, aber auch Einrichtungen für die Palliativversorgung. Die Gesamtinvestition liegt nach Angaben von EvK-Verwaltungsleiter Werner Karnik bei etwa 2,4 Millionen Euro.