Karl-Heinz Gowoczyk war etwas aus der Puste. Von der Zeche Ewald aus hatte der 64-Jährige die Treppe genommen, bis hinauf zum Horizont-Observatorium. Es fuhren zwar kostenlose Busse, die Besucher auf die Halde Hoheward kutschierten, aber „was ich kann, das laufe ich.”

Die meisten Schaulustigen zogen indes die Shuttle-Busse dem Fußweg vor. Im Viertel-Stunden-Takt fuhren sie hinauf zur höchsten Stelle der Halde im Städtedreieck, die am Samstag Bergfest feierte: Die Arbeiten an der Halde sind abgeschlossen, die nun fertig gestellten Ring- und Balkonpromenaden erlauben einen Aufstieg mit Blick auf zahlreiche Windräder, Kirchen, Fördertürme.

Der Landschaftspark Hoheward sei, vermeldet der Regionalverband Ruhr (RVR), „ein weithin sichtbares Leuchtturmprojekt” nicht nur für die drei angrenzenden Städte Recklinghausen, Herten und Herne, sondern für die gesamte „Metropole Ruhr”. Höchster und nicht nur deshalb Höhepunkt der größten Haldenlandschaft Europas ist das Horizont-Observatorium. Die beiden Bögen, die Ortsmeridian und Himmelsäquator verbildlichen, sind schon von Weitem sichtbar und daher das Wahrzeichen des Landschaftsparks. Die Konstruktion ist Uhr, Jahres- und Langzeitkalender zugleich, mit ihrer Hilfe können Besucher astronomische Phänomene beobachten und nachvollziehen. Das Prinzip, heißt es auf den etwas umständlich formulierten Erklärungen auf den Info-Tafeln, sei vergleichbar mit dem von Stonehenge.

Der Landschaftspark, hofft der RVR, könnte ein Magnet für Besucher aus einem weiten Umkreis werden. Die Halde ist nun von einem gut ausgebauten Wegesystem umschlossen, schon am Samstag nahmen viele Menschen die Gelegenheit wahr und verbanden einen Besuch beim Bergfest mit einem Spaziergang entlang der Ringpromenade. Der Shuttlebus soll auch weiterhin zu besonderen Anlässen eingesetzt werden.