Herne. . Schausteller Bernd Steinmeister baut für sein Unternehmen eine Zentrale. Sie wird Lagerhallen, Büroräume und eine Wohnung haben.

Bernd Steinmeister ist zurzeit schwer mit dem Aufbau beschäftigt - aber das gleich doppelt. Auf dem Platz der Cranger Kirmes legen die Mitarbeiter des Schaustellers in diesen Tagen letzte Hand an den - zumindest in der Stadt - beinahe legendären Bierstand. Ein paar hundert Meter weiter, an der Straße Op der Heide, sind die Bauarbeiten deutlich aufwendiger: Dort baut Steinmeister einen neuen Unternehmenssitz inklusive umfangreicher Lagerhallen.

Im Grunde genommen ist es die erste richtige Firmenzentrale für Steinmeister. Während organisatorische Dinge bislang aus dem Büro an der Reichsstraße in Eickel gesteuert wurden, lagerte die Ausrüstung in fünf Hallen, die in der Stadt verstreut sind. „Das war logistisch alles andere als optimal“, erzählt Steinmeister. Für die Veranstaltungen mussten die verschiedenen Dinge zusammengesucht werden.

Zukunftssicherung

Deshalb suchte Steinmeister eine Möglichkeit, alles zusammen zu führen. In dem kleinen Gewerbegebiet fand er sie. Das gesamte Gelände umfasst rund 3600 Quadratmeter. Dort entstehen zurzeit Lagerhallen, Büroräume sowie eine Mitarbeiterwohnung. Die Fertigstellung ist für Dezember geplant. Die Gesamtinvestition liege im siebenstelligen Bereich, so Steinmeister.

Er sieht darin eine Zukunftssicherung für das Unternehmen. Mit Sohn Oskar steht die nächste Generation bereit. Der studiert zurzeit noch Betriebswirtschaft, er soll später jedoch die Geschäfte übernehmen. Was nicht zwingend bedeuten muss, dass Bernd Steinmeister es mit 63 Jahren jetzt ruhig angehen lassen will. „Wir werden zu Ende bauen, einziehen und dann durchstarten.“ Es scheint also durchaus möglich, dass sich Steinmeister neue Geschäftsfelder erschließt.

Ein altes belebt er in der neuen Zentrale wieder: Seit 1979 hatte Steinmeister handgefertigte Teakholzmöbel verkauft. Doch als das Messegeschäft mit dem Aufkommen des Internethandels einbrach, stellte er das Geschäft ein. Seinen noch beachtlichen Warenbestand will Steinmeister in einem Lagerverkauf anbieten.

Mit dem Neubau könnte sich auch die Chance ergeben, ein weiteren jahrelangen Tiefschlaf zu beenden. Unweit des Geländes schlummern die berühmten Hülsmann-Fässer, die vor vielen Jahren einer der Blickfänge auf der Cranger Kirmes waren. Noch hat Steinmeister keine konkreten Vorstellungen, wie er sie verwenden könnte. Aber nach so vielen Jahren herrscht kein Grund zur Eile.

Logistikstandort

Für Oberbürgermeister Frank Dudda, der sich gestern einen Eindruck vom Baufortschritt machte, ist die Zentrale ein kleiner Logistikstandort, der zudem zeige, welche wirtschaftliche Kraft die Cranger Kirmes entfalte.

Die hat für Steinmeister in kleinem Umfang bereits begonnen. Neben Ritter und Molly dürfen bereits jetzt an seinem Stand Getränke ausgeschenkt werden. Vor dem Hintergrund der aktuellen Sicherheitsdiskussion kündigt Bernd Steinmeister an, dass er an seinem Stand die Zahl der Sicherheitskräfte von sieben auf 14 verdoppeln werde.