Herne. . „Literarische Bootsfahrt“ der Stadtbibliothek Herne: Autor las aus Glossenband „Der Spott der kleinen Dinge“.
„Ein Schiff voller Frauen - so hätten sich Störtebeker und Robinson Crusoe das Paradies vorgestellt“: Derart charmant von Lars von der Gönna begrüßt, fühlte sich das vornehmlich weibliche Publikum der „Literarischen Bootsfahrt“ am Freitagabend gleich auf dem Kulturschiff willkommen. Nachdem der WAZ-Kulturredakteur und Autor sich im letzten Jahr in Herne mit seiner Glossensammlung „Der Spott der kleinen Dinge“ bereits zu Land vorgestellt hatte, nämlich in der Alten Druckerei , entfalteten seine Geschichten zu Wasser noch einmal eine besondere Wirkung - auch für den viel gebuchten Autor eine Premiere.
Vom Anleger der Künstlerzeche Unser Fritz ging es mit der „Friedrich der Große“ Richtung Gelsenkirchen bis zum Amphitheater. Anderthalb Stunden unterhielt von der Gönna mit subtilen Alltagsbeobachtungen, spottete über seine Mitmenschen und sich selbst, auch von Schleusen nicht aus der Ruhe gebracht.
Anspielung auf Goethes „Fischer“
Dazu bestellte die gut gelaunte Zuhörerschar Kartoffelsalat und Würstchen, so wie sich das für eine Ausflugsfahrt gehört. Als Zugabe verneigte sich der Autor in Anspielung auf Goethes Ballade „Der Fischer“ mit „Der Fischer anne Emscher“ vor der Region. Die Gage für die Lesung bleibt übrigens in Herne: Von der Gönna spendet sie an den Verein „Oase - Mittagstisch und mehr“.