Herne. . Der Klinikbetreiber Elisabeth-Gruppe will in Herne einen Campus für Aus- und Weiterbildung errichten. Hinzu kommen sollen weitere Einrichtungen.

Nach dem Auszug der Urologie aus der Klinik II des Marien Hospitals in Börnig hat die St. Elisabeth-Gruppe ihre Pläne für das Gebäude präzisiert. Der Krankenhausträger baut das Gebäude wie berichtet zu einem Campus für Aus- und Weiterbildung um. Dort soll es auch Betreuungs- und Wohnangebote für ältere Menschen geben, kündigt Theo Freitag, Chef der Elisabeth-Gruppe, an.

Räume auch für Bildungszentrum

Bekannt ist das Gebäude an der Widumer Straße, das ehemalige Josefs-Hospital, noch als Klinik II des Marien Hospitals. Der Besitzer Elisabeth-Gruppe räumt das Gebäude (fast) komplett: Nach dem Umzug der Urologie Anfang Juli ins Stammhaus des Marien Hospitals an den Hölkeskampring folgt 2017 die Kinderchirurgie ins Marien Hospital Witten. Die Baumaßnahmen für den Campus sind derweil angelaufen, um bis 2017 einen optimalen Schulungsbetrieb zu garantieren. Denn: In Börnig sollen bis Ende kommenden Jahres alle Bildungsangebote der Krankenhausgruppe gebündelt werden.

Dazu soll die dortige Krankenpflegeschule erweitert werden, so dass auch die Kinderkranken- und Krankenpflegeschüler, bisher in Dortmund im Unterricht, Ausbildungs- und Trainingsräume vorfänden. Neben den dann 270 Krankenpflegeschülern, so Freitag, sollen auf dem Campus künftig auch 75 Schüler die Akademie für Physiotherapie besuchen, die ausgebaut werden soll. Außerdem soll im Oktober eine Akademie für Ergotherapie an den Start gehen, 50 Ausbildungsplätze sollen künftig zur Verfügung stehen.

Lob von den beiden großen Fraktionen

Lob für den geplanten Campus kommt auch aus der Politik. SPD-Fraktionschef Udo Sobieski zeigt sich erfreut, dass der Standort erhalten bleibt und die Elisabeth-Gruppe auch dort Millionen investiert. „Wir können das nur positiv bewerten und begleiten“, sagt er zur WAZ. Erfreulich auch: Es gebe Platz für weitere Schüler.

Die Bündelung der Aus- und Fortbildung der Elisabeth-Gruppe sei „ein wichtiger Impuls einer der größten Arbeitgeber in Herne für den Stadtteil Sodingen“, kommentiert CDU-Fraktionschef Markus Schlüter. Die Aus- und Fortbildungseinrichtung werde sicherlich weit über das Ruhrgebiet hinaus Beachtung finden. Die Elisabeth-Gruppe werde damit ihrer Verantwortung in der Weiternutzung ihrer Objekte wieder einmal gerecht, so Schlüter weiter zur WAZ.

Und nicht zuletzt: Auch das Bildungszentrum Ruhr und das Bildungszentrum e.V. sollen auf dem Campus Platz finden. Sie erhalten Verwaltungsräume und Platz für einen Teil der 10 000 Teilnehmer, die jährlich an Fortbildungs- und Sportangeboten teilnehmen.

Das Gästehaus St. Elisabeth für Kurzzeitpflege soll ebenfalls in Börnig einen neuen Standort eröffnen. Naben dem Angebot in Wanne-Eickel soll es in den ehemaligen Räumen der geriatrischen Tagesklinik ab 1. Oktober mindestens 20 Tagespflegeplätze geben, sagt der Unternehmens-Chef. Darüber hinaus gebe es erste Überlegungen, das Seniorenzentrum St. Georg auf den Campus zu verlagern. „Ergänzend wird über das Angebot besonderer Wohnformen für ältere Menschen nachgedacht“, sagt Freitag.

Wie berichtet, wird es Essen künftig in der ehemaligen Kapelle geben, in der die neue Cafeteria entsteht. Trotz der vielen geplanten neuen Einrichtungen sei das Gebäude für die künftige Nutzung zu groß. Deshalb, so Freitag, werde geprüft, ein Gebäudeteil abzureißen. Ziel sei es, „ein kompaktes, den Nutzungsbedürfnissen entsprechendes Gebäude zu erhalten“.