Herne. . Emily Diel, Benedict Heeren, Darius Preuß und Lea Elena Raasch nahmen am Bundeswettbewerb in Kassel teil.

So gut war die Städtische Musikschule beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ noch nie: Gleich vier Kinder und Jugendliche schafften es im Mai bis zum Bundeswettbewerb in Kassel. Ein Trio holte in der Kategorie Klavier-Kammermusik in seiner Altersgruppe sogar einen ersten Preis: die 14-jährige Lea Elena Raasch und der elfjährige Darius Preuß, beide Violine, mit Benedict Heeren (15) am Klavier. Als Akkordeon-Solistin erspielte sich Emily Diel (13) einen dritten Preis. Über 2400 Jugendliche hatten sich für das Finale qualifiziert.

Seit dem vergangenen Sommer spielen Lea, Darius und Benedict zusammen und sie sind seitdem nicht nur musikalisch zusammengewachsen. Lea und Darius sind „Suzuki“-Kinder, mit drei und vier Jahren haben sie bei Yeling Yuan den ersten Geigenunterricht genommen. Dass sie es zu dritt so weit bringen würden, hätten sie zu Beginn der Probenzeit nicht gedacht. „Man kann nicht einschätzen, wie das Niveau beim Bundeswettbewerb ist“, sagt Benedict, der allein die Teilnahme als „Riesenchance“ bewertet. Drei Stücke hatte das Trio in Kassel vorzutragen, mit Schostakowitsch, Milhaud und Haydn erreichte es 24 Punkte. Haydn hatte auch die Akkordeonistin Emily Diel vorbereitet, außerdem Stücke von Borg­strom und Ganzer. Im Trio hatte sie es 2014 schon einmal bis in den Landeswettbewerb geschafft. Trotzdem: Die Musik ist für sie ein Hobby, während zumindest Benedict und Darius über eine berufliche Zukunft als Musiker nachdenken.

Dass sie so weit gekommen sind, sagt Benedict, hätten sie neben ihren Lehrern den Eltern zu verdanken, „die uns durch die Gegend fahren und den Unterricht bezahlen“. Darius studiert inzwischen am Pre-College der Musikhochschule Köln Geige und Klavier. Neben der Begabung und der Bereitschaft, zwei Stunden am Tag zu üben, sieht Benedicts Klavierlehrer Gerald Gatawis auch die Musikschularbeit als Baustein des Erfolges: Bei aller Breitenarbeit mit „Jekits“ komme dort „die Eliteförderung nicht zu kurz.“