Herne. . Die Stadt Herne hat im Umweltausschuss die Vorstellung der Bebauungspläne für das Dorn-Gelände in Herne-Baukau angekündigt.

Im Ausschuss für Umweltschutz sind am Mittwoch in einer gut zweieinhalbstündigen Sitzung neben der möglichen Kastrationspflicht für Katzen zahlreiche weitere Themen diskutiert worden. Hier ein Überblick.

Grünpflege an Autobahnen

Die Grünpflegearbeiten an den Autobahnen in Herne haben die Grünen auf den Plan gerufen. Wegen der in der Regel „sehr umfangreichen und radikalen Pflegearbeiten“, so Ratsherr Pascal Krüger, „gibt es immer wieder Proteste und Anfragen von Menschen“. Deshalb wollte er wissen: Ist die Stadt vom zuständigen Landesbetrieb Straßenbau in seine Pläne einbezogen worden? Und wenn ja: Gab es von Seiten der Stadt Änderungswünsche? „Nein“, sagte der städtische Umweltdezernent, „wir sind nicht informiert worden.“ Dass an den Autobahnen das Grün sehr rigide entfernt werde, „ist uns auch nicht entgangen“, fügte er an. Und: Wenn man die Stadt nach ihrer Meinung gefragt hätte, „dann hätten wir Ideen gehabt“. Roberto Gentilini (SPD) sprach von einem der „größten Ärgernisse“ in Herne. Ob der Rodungen fassten sich die Menschen an den Kopf: „Gibt es da keine Regeln?“ Man sollte mal die Landtagsabgeordneten ansprechen, so der umweltpolitische Sprecher der SPD, vielleicht könnten die ja Einfluss nehmen. Friedrichs versprach, in dieser Sache die Leiterin des Landesbetriebs Straßenbau anzusprechen.

Neue Mitte Baukau

Bei den Planungen für die neue Mitte in Baukau (die WAZ berichtete) fordert die CDU, dass die Verwaltung die Parkplatzsituation im Auge behält. Fallen die Parkplätze auf dem ehemaligen Kirmesplatz wegen der Bebauungen weg, könnte es nicht nur bei so manchen Westfalia-Heimspielen zu Parkplatzproblemen im Umfeld kommen, meinte Peter Neumann-van Doesburg (CDU): „Da müssen wir über Lösungen nachdenken.“ Dem widersprach Roberto Gentilini.

Bessere Luft

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz hat die Ergebnisse der Luftbelastung in Herne präsentiert. Wie die WAZ berichtete, waren die Feinstaubwerte an der Messstation Recklinghauser Straße in Wanne-Nord 2015 unter dem Grenzwert. „Andere Städte würden sich freuen, wenn sie unsere Werte hätten“, kommentierte Umweltdezernent Karlheinz Friedrichs und dankte der Politik für die vielen Anti-Feinstaub-Maßnahmen der vergangenen Jahre.

Dass die Stickstoffdioxid-Werte mit durchschnittlich 41 Mikrogramm in Wanne-Nord zuletzt noch leicht über dem Grenzwert lagen, verschwieg er aber nicht. Hier hofft Friedrichs, dass die 40-Mikrogramm-Grenze in diesem Jahr fällt.

Der Bereich sei gut an den Nachverkehr angebunden. Klaudia Scholz (Die Linke) scheiterte mit dem Vorstoß, für die Planung des neuen Stadtteilzentrums eine Bürgerbeteiligung mit Planungswerkstatt einzurichten. Die Bürger, so die Mehrheit des Gremiums, würden bereits hinreichend eingebunden, etwa durch Diskussionen in der Bezirksvertretung. Dort, so kündigte Achim Wixforth, städtischer Fachbereichsleiter Umwelt und Stadtplanung, an, würden die Pläne für die neue Mitte im September vorgestellt.

Dorn-Gelände

Warum tut sich nichts mehr auf dem ehemaligen Dorn-Gelände in Baukau? Bagger haben bereits vor einem Jahr ehemalige Werkshallen abgerissen, die Heinz Mayer GmbH aus dem hessischen Flörsheim will auf einem Teilgelände der ehemaligen Schraubenfabrik Wohnhäuser bauen. Wie die WAZ berichtete, gab es zuletzt einen Rechtsstreit zwischen der Verwaltung und dem Investor. Der scheint nun offenbar beigelegt zu sein. Man sei im Gespräch mit dem Eigentümer, sagte Dezernent Friedrichs. Mehr noch: Nach der Sommerpause, im September, soll ein Planungsentwurf für die Bebauung vorgestellt werden.