Herne. . Interessierte Bürger konnten sich die umgebaute neue Mitte anschauen. Insgesamt wurden elf verschiedene Stationen des Umbauprojektes vorgestellt.

Was hat sich seit dem Stadtumbau in Herne-Mitte getan? Dieser Frage gingen 15 Bürger und Parteivertreter beim zweiten Tag der Städtebauförderung nach. Bei einem Stadtteilspaziergang bei schönstem Frühlingswetter wurde das Quartier erkundet. Dabei gab es nicht nur Lob von den Gästen.

Der Tag der Städtebauförderung ist ein Gemeinschaftsprojekt des Bundes, der Länder und weiterer Partner. Aus diesem Anlass lud die Stadt zum zweistündigen Stadtteilspaziergang ein. Los ging es pünktlich um 10 Uhr an der Neustraße, das neue Stadtumbaubüro wurde besichtigt. Von der CDU anwesend waren Barbara Merten und Jörn Ongsiek. Beide mokierten, dass die Vorschläge der ungefähr 100 Bürger, die sich am Workshop vor knapp einem Jahr zu den Umbaumaßnahmen am Neumarkt und der Schäferstraße im Ludwig-Steil-Haus beteiligt hatten, zuerst gar nicht umgesetzt wurden. Erst im Nachhinein, nachdem die CDU „auf die Barrikaden“ gegangen seien, gab es einen annehmbaren Kompromiss, sagten beide.

Umgestaltung zweier bedeutenden Gebäude

Daraufhin wurde der Spaziergang fortgesetzt. Es folgte der Besuch auf der umgestalteten Neustraße. Hier seien breitere Bürgersteige, neue Parkplätze und eine Verkehrsberuhigung geschaffen worden, erklärte Karsten Schröder vom Stadtumbaumanagement.

Die nächste Station war die Hans-Tilkowski-Schule samt Passage. Die Planung für den Schulhof ist noch nicht abgeschlossen, die Umgestaltung der Passage hingegen schon.

Zügig ging es weiter zum Ex-Hertie Haus und dem Stadthaus Herne (Ex-Stadtwerke). „Die Entwicklung gerade dieser beiden Immobilien ist ein Schlüssel zu einer schöneren Bahnhofstraße“, meint Schröder. Hier hätten sich für beide Immobilien Investoren gefunden, die jeweils eine Mischnutzung für Gewerbe als auch Wohnen anstrebten. Im Stadtwerke-Haus sei in den oberen Etagen sogar altersgerechtes Wohnen geplant, berichtete der Diplom-Ingenieur.

Förderungsprogramm für Fassaden und Höfe

Als nächstes stand die Viktor-Reuter-Straße, die sich noch im Umbau befindet, auf dem Plan. Stolz zeigten sich die Verantwortlichen auch an der Schulstraße 15/17, wo sie auf das erfolgreiche Fassaden- und Hofförderungsprogramm der Stadt hinwiesen. Dabei werden jährlich 150 000 Euro an private Hausbesitzer vergeben.

Auch den Europaplatz schauten sich die Besucher an. Angedacht sei ein veränderter Rasen-und Gastronomiebereich des Museumscafés, sowie ein Spielbereich. Vor allem für die Bäume im Stadtgebiet haben sich die Stadtverordnete Klaudia Scholz und der Bezirksvertreter Herne-Mitte Detlef Nötzel interessiert. „Ich kämpfe für jeden Baum, da die Feinstäube und Stickoxide in Herne massiv sind“, sagte Klaudia Scholz.

Ausgleichsbäume pflanzen

Am Europaplatz sagte die Abteilungsleiterin Fachbereich Umwelt und Stadtplanung, Heike Lindemann, dazu: „Wenn aus städtebaulicher und gestalterischer Sicht ein Baum gefällt werden muss, dann kann das nach Prüfung dazu kommen, wenn an anderer Stelle ein Ausgleich geschaffen wird.“

An der Bahnhofstraße wurde die gute Zusammenarbeit mit den Gewerbetreibenden und das Ergebnis des Umbaus gelobt. Es wurden Barrierefreiheit und ein neues Pflaster geschaffen. Bis 2022 werden die Baumaßnahmen 30 Millionen Euro verschlingen. Die gezeigten Projekte sind nur ein Teil davon.