Herne. . Der Herner Stadtteil Baukau soll eine neue Mitte erhalten. Bürger sollen in die Pläne einbezogen werden.

Die Planungen für ein neues Zentrum in Baukau nehmen Fahrt auf. Entstehen soll die neue Mitte in den kommenden Jahren auf dem ehemaligen Blaupunktplatz. Geplant ist dort ein Mix aus Wohnen und Dienstleistung mit einem Nahversorgungszentrum im Mittelpunkt. Den Auftakt macht noch vor den Sommerferien der Herner Unternehmer Bernd Kaffanke: Er will bis nächstes Jahr auf einem angrenzenden Grundstück mit seinem Geschäftspartner Jürgen Dietz für 18 Millionen Euro einen Gesundheitscampus mit Einzelhandelseinrichtungen bauen.

Gut 40 000 Quadratmeter ist das Areal zwischen Westring und Kaiserstraße im Osten und Westen sowie zwischen Forellstraße und Am Lackmannshof im Norden und Süden groß. Dort soll jetzt Baurecht geschaffen werden, um den neuen Ortskern zu gestalten. Mit welchem Gebäude- und Branchen-Mix, das entscheidet die Politik, die an diesem Donnerstag im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung in die Diskussion einsteigt. Die SPD will zusätzlich die Bürger ins Boot holen und lädt deshalb für den kommenden Dienstag, 24. Mai, zu einer Informationsveranstaltung ein. Thema: „Umbau in Baukau – ein Stadtteil verändert sein Gesicht.“

Die Menschen im Ortsteil, sagt Ratsherr Andreas Nowak, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Strünkede, lechzten nach einem neuen Zentrum. Seit dem Rückzug des Rewe-Marktes an der Kaiserstraße sei die Nahversorgung im Stadtteil weggebrochen. Die Pläne für eine neue Mitte auf dem ehemaligen Blaupunktplatz seien deshalb ein „ganz, ganz großer Wurf“.

Strahlkraft bis in andere Städte

Sein Ratskollege Roberto Gentilini, Vorsitzender der SPD Baukau, glaubt, dass in Schloss-Nähe ein Ortskern für Jung und Alt mit Nahversorgungszentrum wie in Sodingen entstehen könnte. „Das hätte dann Strahlkraft bis in andere Städte“. Nach den Worten von SPD-Fraktionschef Udo Sobieski könnte das neue Zentrum in etwa drei Jahren fertig sein. Überbaut werden könnte dabei auch die Anlage von Westfalia Herne an der Forellstraße. Der Verein hatte bereits die Bereitschaft erklärt, die Jugendabteilung zum benachbarten Stadion zu verlegen, wenn dort ein Kunstrasenplatz errichtet wird.

Diskussionen über Baukau

Der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung beschäftigt sich am heutigen Donnerstag mit dem „Städtebaulichen Entwicklungskonzept Baukau“: öffentliche Sitzung ab 16 Uhr im Rathaus Herne (Saal 214).

Die SPD lädt für Dienstag, 24. Mai, zur Infoveranstaltung „Umbau in Baukau – ein Stadtteil verändert sein Gesicht“: Sportjugendhaus (Westring/Ecke Wallburgstraße), 18 Uhr.

Ein erstes Ausrufezeichen wollen die Partner Kaffanke/Dietz auf der anderen Seite, am Kreisverkehr Westring/Forellstraße, mit ihrem Gesundheitscampus setzen. Wie berichtet, haben die Unternehmer ein 10 000 Quadratmeter großes Grundstück gekauft, auf dem in Kürze gebaut werden soll. Entstehen soll ein Seniorenzentrum mit 80 Betten, außerdem vier weitere Gebäude mit 80 Einheiten für betreutes Wohnen inklusive Tiefgarage, Arztpraxis und Physiotherapie sowie Apotheke, Post, Bäckerei/Café und Frisör.