Herne. . Die Stadt Herne stellt öffentlich geförderte barrierefreie Wohnungen nun auch für Menschen unter 60 Jahre an und setzt damit gesetzliche Vorgaben um.
Im Rahmen der Umsetzung inklusiven Lebens, wonach das selbstbestimmte Wohnen ein Grundrecht ist, hat der Fachbereich Soziales nun die Wohnungen, die bisher nur von den älteren Menschen bezogen werden konnten, auch für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen freigegeben. Das teilt die Stadt mit.
Das heißt, dass in der Regel eine Schwerbehinderung von mindestens 80 Prozent und dem Merkzeichen-G vorliegen muss, damit die Betroffenen in diese Wohnungen einziehen können. Zuvor stand dieser öffentlich geförderte Wohnraum nur Senioren ab 60 Jahren zur Verfügung. In Zukunft können von den altersgerechten und barrierefreien Wohnungen auch jüngere Menschen mit Mobilitätseinschränkungen profitieren.
Allerdings ist die Nachfrage nach diesen Wohnungen deutlich höher als das Angebot. Vor allem Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, die ihre bisherige Wohnung aufgeben müssen, haben Schwierigkeiten entsprechende Wohnungen zu finden. Barrierefreie Wohnungen sind nicht die Regel. Zwar müssen heute alle neuen öffentlich geförderten Wohnungen zumindest im Erdgeschoss schwellen- und stufenlos erreichbar sein, im Bestand ist der überwiegende Teil der Wohnungen aber nicht barrierefrei. Die entsprechende Herrichtung ist meist schwierig.
Mit der Neuregelung werden vom Fachbereich Soziales die Vorgaben des Gesetzes zur Förderung und Nutzung von Wohnraum für das Land NRW umgesetzt. Demnach soll die soziale Wohnraumförderung und die Sicherung der Zweckbestimmung des geförderten Wohnungsbestandes insbesondere Familien mit Kindern, Schwangere, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen unterstützen.
Der zuständige Fachbereich wird im Bereich der Wohnungsaufsicht versuchen, alle Wohnungswünsche zu koordinieren und im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten entsprechend umzusetzen. Dabei muss aber weiterhin wegen des demografischen Wandels die bedarfsorientierte Ausweitung an altersgerechten und barrierefreien Wohnungen verstärkt werden. Dieses ist gerade für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen überaus wichtig, denn nur so kann ihnen ein selbstständiges Leben in gewohnter Umgebung möglichst lange erhalten bleiben.