Herne. . Der Revierpark Gysenberg soll nicht unter eine Dachgesellschaft mit Sitz in Essen. Das beschloss der Herner Rat. Und das nicht zum ersten Mal.
Nun ist es aber hieb- und stichfest: Herne will den Revierpark Gysenberg weiter allein mit dem Regionalverband Ruhrgebiet (RVR) betreiben. Das entschied der Rat am Dienstag mit breiter Mehrheit und sprach sich damit gegen eine Dachgesellschaft für die Revierparks mit Sitz in Essen aus.
Die will der RVR gründen, um Kosten zu sparen. Wie berichtet, sollen ihr die Revierparks in Herne, Bottrop/Oberhausen, Duisburg und Gelsenkirchen sowie ein Freizeitzentrum in Bochum/Witten angehören. Die Einrichtungen, vom RVR und den beteiligten Kommunen gemeinsam betrieben, stecken seit Jahren in den roten Zahlen. Alle Städte haben zuletzt für die Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr – so der Name – gestimmt. Herne nicht: Diese Stadt schert nun aus.
Sinneswandel nicht begründet
Eine Überraschung ist das nicht. Denn wie bei „Und täglich grüßt das Murmeltier“ stimmte der Rat schon wieder über die Revierpark-Fusion ab. Grund ist ein Formfehler bei der Sitzung am 15. März, der den Linken aufgefallen war (die WAZ berichtete). Anders als vor anderthalb Monaten stimmten die Linken nun aber für die vom RVR vorgeschlagene Verschmelzung, im März hatten sie sich enthalten. Einen Grund für den Sinneswandel nannte Linken-Ratsfrau Veronika Buszewski nicht. Nur so viel: Die Fraktion sei der Überzeugung, dass eine Fusion „der richtige Weg“ sei. Man setze auf ein gemeinsames Engagement für die Revierparks, nicht auf Konkurrenz.
Das sah die Ratsmehrheit anders. Der RVR-Antrag wurde abgelehnt, allein Grünen-Ratsfrau Sabine von der Beck – weil auch Grünen-Fraktionschefin in der RVR-Verbandsversammlung – stimmte ebenfalls für die Dachgesellschaft. SPD-Fraktionschef Udo Sobieski stellte abschließend klar, dass das Votum ausdrücklich auch weiterhin Gespräche mit dem RVR vorsehe. Hier sei das Ergebnis „völlig offen“.