Herne. . Entsorgung Herne leerte in Börnig zum ersten Mal die Behälter, die die Gelben Säcke ersetzen sollen.Die Testphase läuft bis 2018.

Mit einem lauten Krachen landet der Plastikmüll in dem großen Müllfahrzeug. Dino Hasic und Michael Kraus hieven nacheinander die am Straßenrand bereitgestellten 240-Liter fassenden Tonnen in den Wagen. Ein völlig neues Bild in Börnig und der Teutoburgia-Siedlung, in der die Mitarbeiter der Entsorgung Herne gerade aktiv sind.

Denn: Dort, wo bislang der Plastikmüll in Gelben Säcken gesammelt wurde, wird am Dienstag zum ersten Mal die Wertstofftonne geleert. Die Teutoburgia-Siedlung gehört zu einem Testgebiet, in der bis 2018 in einem Modellversuch die Einführung der Wertstofftonne erprobt wird (die WAZ berichtete).

Fehlbefüllte Behälter bleiben stehen

Insgesamt 8134 Menschen leben im Testgebiet, zu dem neben Teilen von Holthausen und Börnig auch Elpeshof und Gebiete in Horsthausen zählen. „Ziel ist es, die Tonne im gesamten Herner Stadtgebiet einzuführen“, sagt Nils Werner, Assistent der Geschäftsführung.

Um die 1000 Tonnen müssen die Mitarbeiter der Entsorgung Herne an diesem Tag in Börnig leeren. In insgesamt drei Touren werden die Testgebiete an drei Tagen angefahren. Bevor Plastik und die übrigen Stoffe in dem Müllwagen landet, werfen Dino Hasic und Michael Kraus jedes Mal einen prüfenden Blick in die Wertstofftonne. Schließlich dürfen nur bestimmte Stoffe in der Tonne entsorgt werden (siehe Kasten).

„Fehlbefüllt“: Mit dieser Aufschrift heften Hasic und Kraus einen orangefarbenen Aufkleber auf diejenigen Tonnen, die nicht ordnungsgemäß befüllt sind. Die Tonne bleibt dann stehen und wird nicht geleert. Vor allem Restmüll, Glas oder Altpapier finden die beiden bei ihrer Leerung in der ein oder anderen Tonne. „Plastik ist ganz leicht. Und wenn andere Stoffe in der Tonne gelandet sind, merke ich das sofort, wenn ich diese anhebe“, sagt Müllwerker Dino Hasic. Zu 90 Prozent sei heute jedoch das drin, was hinein gehöre.

Bei den Anwohnern stößt die Wertstofftonne überwiegend auf positive Resonanz: „Ich finde die Tonne super“, meint etwa Christa Reinartz. Denn: „Das ist eine sauberere Sache. Die Gelben Säcke wurden bei Wind ja gleich durch die Gegend gewirbelt“, sagt sie. „In die Wertstofftonne kann mehr hineingeworfen werden als in die Gelben Säcke, das ist praktisch“, mein Andreas Karemon, während er die Tonne zurück ans Haus zieht.

Auch bei Entsorgung Herne gilt die Einführung der Wertstofftonne als Beitrag zum Stadtbild. Aber nicht nur das: Durch die Ausweitung der in die Tonne zu werfenden Abfälle können Wertstoffe, die bisher in der Müllverbrennung gelandet sind, wiederverwertet werden. „Durch das Recyceln leisten wir einen Beitrag zum Umweltschutz“, erklärt Nils Werner. Im Juni sollen in einer Sortieranalyse erste Ergebnisse ausgewertet werden.

Das gehört in die Wertstofftonne:

Kunststoffe wie Kinderspielzeug, Zahnbürsten und CDs kommen ebenso in die Tonne wie Metalle (etwa Werkzeug oder Töpfe). Auch Leichtverpackungen aus Kunststoff oder der übliche Gelber-Sack-Müll dürfen hineingeworfen werden.

Nicht für die Wertstofftonne geeignet sind Restmüll, Papier/Pappe, Glas, Biomüll, Textilien sowie Schadstoffe und Elektrogeräte.

Geleert wird alle 14 Tage.