Herne. . Der RVR strebt bei der Verschmelzung der Revierpark-Gesellschaften eine „kleine“ Lösung an und droht mit enem finanziellen Rückzug aus Herne.

Während im Ruhrparlament nun alles auf eine „kleine“ Fusion von vier Revierparks ohne den Gysenberg hinausläuft, muss Herne erst einmal nachsitzen und einen neuen Ratsbeschluss zur Zukunft der Freizeitanlage fassen. Der Regionalverband Ruhr (RVR) sendet derweil deutliche Signale aus, sich im Falle des Herner Alleingangs komplett aus der Finanzierung des Parks zurückzuziehen.

Bis zur Sommerpause soll das Ruhrparlament auf Grundlage einer neuen Vorlage eine Verschmelzung der vier zu je 50 Prozent von den Städten und dem RVR getragenen Revierparks Nienhausen (Gelsenkirchen/Essen), Vonderort (Oberhausen/Bottrop) und Mattlerbusch (Duisburg) sowie dem Freizeitzentrum Kemnade beschließen. So fasst RVR-Sprecher Jens Hapke den aktuellen Sachstand zusammen.

Der Herner Rat hat sich bekanntlich in der März-Sitzung - wie auch Dortmund für den Revierpark Wischlingen - gegen eine Dachgesellschaft ausgesprochen, weil die Herner Bedürfnisse in dieser Konstellation „nicht ausreichend gewürdigt“ würden, so hieß es damals. Nicht ausreichend gewürdigt hat die Politik bzw. die Stadt bei diesem Beschluss allerdings die Geschäftsordnung. Wie berichtet, hatte die Linkspartei die Verwaltung auf diesen handwerklichen Fehler hingewiesen. Deshalb muss es aus formalen Gründen nun ein neues Votum geben. Am „Nein“ zu den Verschmelzungsplänen gibt es aber keinen Zweifel.

SPD und CDU legen gemeinsamen Antrag vor

SPD und CDU haben für die Ratssitzung am 3. Mai einen entsprechenden Antrag gestellt: „Die Verwaltung wird beauftragt, Gespräche mit dem RVR mit dem Ziel einer gemeinsamen Fortführung der Revierpark Gysenberg GmbH zu führen“, heißt es. Diesen auch von der Stadt angestrebten Erhalt des Status quo unter Beibehaltung der gemeinsamen Finanzierung lehnt der RVR offenbar ab. So ist in einer Vorlage des Regionalverbandes von einer „sukzessiven Reduktion der Anteile und Zuschüsse“ (des RVR) im Falle des Ausstiegs von Herne und Dortmund die Rede. Das hieße, dass Herne mittelfristig für das höhere sechsstellige Jahresdefizit des Revierparks selbst aufkommen müsste.

Als „unübersichtlich“ bezeichnet OB Frank Dudda auf Anfrage die aktuelle Situation, steht aber zum eingeschlagenen Kurs. Eine endgültige Entscheidung Hernes über die Zukunft des Revierparks sei frühestens im Spätherbst zu erwarten. Die Stadt werde zunächst unter anderem prüfen, ob und wie eine engere Verzahnung der drei Herner Bäder aussehen könnte.

Verwaltung verweist auf Dortmund

Auch ein Komplettrückzug des RVR aus dem Revierpark Gysenberg würde nicht automatisch zu einem Kurswechsel der Stadt führen: „Dann müssten wir eben schauen, wie wir die höheren Kosten anderweitig kompensieren können“, so Dudda. Im übrigen stehe Herne nicht alleine da: „Auch Dortmund geht diesen Weg mit.“ Ein Austausch finde statt.