Herne. . Die St. Elisabeth-Gruppe hat 60 000 Euro für Flüchtlingsprojekte von Caritas International in Syrien, Jordanien und dem Libanon gespendet.

Die St. Elisabeth Gruppe hat die stattliche Summe von 60 000 Euro für Flüchtlingsprojekte gespendet, die Caritas International in Syrien, Jordanien und dem Libanon durchführt. Damit spendet die Elisabeth Gruppe einen guten Teil jenes Betrages, den sie für die Verpflegung von Flüchtlingen in Herne erhalten hat.

Der Ausgangspunkt, so schilderte es gestern Geschäftsführer Theo Freitag im Gespräch mit der WAZ-Redaktion, sei ein Anruf des Flüchtlingsarbeitskreises der Stadt gewesen, mit der Frage, ob die Elisabeth-Gruppe bei der Versorgung der Menschen helfen könne. Der Hintergrund: Einerseits gibt es zahlreiche gesetzliche Bestimmungen für die Essensversorgung, so dass sie nur von Experten durchgeführt werden kann. Andererseits hat die Krankenhausgruppe die nötigen Kapazitäten, täglich werden sieben Kliniken und Altenpflegeeinrichtungen, zwölf Kindergärten und acht Caféterien beliefert.

Freitag sagte der Stadt spontan Hilfe zu. Das, was die Mannschaft des Versorgungsmanagement anschließend aus dem Stand organisiert habe, sei enorm, sprach Freitag dem Verpflegungsteam ein großes Kompliment aus.

Bis zu 600 Essen - Frühstück, Mittag- und Abendessen - wurden vom vergangenen Juni bis zur vergangenen Woche in den Küchen im Anna Hospital und im Marien Hospital in Herne-Mitte produziert. „Das ist, als ob man von heute auf morgen ein komplettes Krankenhaus zusätzlich versorgen muss“, schildert Ramin Homayouni, Gesamtleiter des Verpflegungsmanagements, die Dimensionen. Darüber hinaus musste das tägliche Geschäft auf dem gewohnten Niveau bewältigt werden. So wurden Arbeitsabläufe verändert, Arbeitszeiten verlängert, um die Logistik zu bewältigen, lieh sich die Elisabeth-Gruppe einen Kühlcontainer und kooperierte mit den Werkstätten für Behinderte, die die Essensrationen verpackten.

Hilfsprojekte in der Krisenregion

Darüber hinaus gingen die Küchenteams auf Wünsche der Flüchtlinge ein. Da Fruchtjoghurt nicht besonders nachgefragt war, wich dieser Ayran. Auch Fladenbrot wurde frisch gebacken. So habe man über das Essen ein Stück Heimat geben können.

Welche Auswirkungen die Flüchtlingssituation im vergangenen Jahr hatte, offenbart ein kleines Detail: Die Elisabeth-Gruppe musste einen Engpass bei Einweggeschirr überbrücken - weil das in ganz Deutschland stark nachgefragt war.

Mit der Spende unterstützt die Elisabeth-Gruppe in Zukunft Projekte dort, wo die Flüchtlingsproblematik entsteht.

Unter anderem wird mit dem Geld Kindern, die teilweise seit fünf Jahren in Flüchtlingslagern in Jordanien oder Libanon leben, der Schulbesuch ermöglicht, erläuterte Ingmar Neumann von Caritas International. In Syrien selbst zu helfen, sei schwierig, allerdings habe Caritas International Wege, um Nahrungsmittel ins Land zu bringen und medizinische Hilfe zu leisten. Bislang habe man etwa 500 000 Menschen in der Krisenregion erreicht.