Lässt die neue „Unterstützerkampagne“ von Stadt Herne und Stadtmarketing Herne „eine geschlechtergerechte Sprache“ vermissen? Das sagt Maria Reinke, Grünen-Bezirksverordnete und stellvertretende Bezirksbürgermeisterin in Eickel (die WAZ berichtete). Sie nennt die Aktion, die 2017 in eine Imagekampagne für Herne münden soll, männlichsprachig. Unterstützung erhält sie nun von Sabine Schirmer-Klug. Reinkes Anliegen, sagt die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, sei „nachvollziehbar und berechtigt“.
Die Verwendung einer geschlechtergerechten Sprache, so Schirmer-Klug auf Anfrage, sei eine wichtige frauenpolitische Forderung, denn Sprache und Denken stünden erwiesenermaßen in engem Zusammenhang: So rufe die Verwendung eines bestimmten Begriffes bei Zuhörenden oder Lesenden ein entsprechendes inneres Bild hervor. Heiße auch: „Bürger“ provoziere automatisch die Vorstellung einer männlichen Person. Die Nennung beider Geschlechter dagegen verfolge das Ziel, die Gleichstellung von Frauen und Männern sprachlich zum Ausdruck zu bringen – und auch Frauen sprachlich sichtbar zu machen.
Für die Veröffentlichungen der Stadt, erinnert Schirmer-Klug, gölten seit Jahren rechtliche Vorschriften zur Umsetzung einer geschlechtergerechten Sprache. Aus Sicht der Gleichstellungsstelle, fügt sie an, „ist es deshalb sehr begrüßenswert, dass eine geschlechtergerechte Darstellung und Vorgehensweise im weiteren Verlauf der Imagekampagne angewandt werden soll“.