Herne. Die Stabsstelle „Demografische Entwicklung“ hat Ziele und Inhalte vorgestellt. Auch Franz Müntefering spielt bei der Neuaufstellung eine Rolle.

Drei Stabsstellen hat Frank Dudda nach seiner Wahl zum Oberbürgermeister gebildet: Bündnis für Arbeit, Image und Sauberkeit und Demografische Entwicklung (wir berichteten). Letzteren Bereich stellten der OB und Stabsstellenleiter Dennis Neumann am Mittwoch im Herner Rathaus vor. Begleitet werden soll die konkrete Arbeit durch einen prominent besetzten Expertenbeirat.

„Wir wollen die Zukunftsfähigkeit Hernes in den Blick nehmen“, sagte Frank Dudda. Der für diesen Bereich federführende Mitarbeiter besitzt dafür den passenden Hintergrund: In seinem Studium der Sozialwissenschaften an der Ruhr-Uni hatte sich Dennis Neumann (33) schwerpunktmäßig mit kommunaler Seniorenpolitik beschäftigt. Vor seiner Beförderung in die Stabsstelle arbeitete er vier Jahre lang im Bildungsbüro der Stadt.

Die demografische Entwicklung definieren Frank Dudda und Dennis Neumann nicht nur durch die Alterung der Gesellschaft, sondern auch durch die Bereiche Familienpolitik und Wanderung. Zum Start will sich die Stadt aber vor allem auf die ältere Bevölkerung und insbesondere auf einzelne Wohnquartiere und die Bildung altersgerechter Strukturen konzentrieren.

So will die Verwaltung beispielsweise in den beiden sehr unterschiedlichen Stadtteilen Röhlinghausen und Horsthausen jeweils 300 Senioren per Fragebogen auf den Zahn fühlen: „Die Ergebnisse sollen Hinweise auf mögliche Bedürfnisse und Wünsche der Menschen geben“, so Dennis Neumann. Noch in der ersten Jahreshälfte soll die Aktion starten; „Wir erarbeiten zurzeit die Fragebögen.“

Die Verwaltung wolle aber auch über den Tellerrand schauen und sich mit anderen Städten austauschen und sich an ihnen messen. „Patentlösungen gibt es nicht“, betonte Neumann. Und: Die große Herausforderung sei nur von allen gemeinsam - Stadt, Institutionen, Bürger - zu schultern.

Fachleute arbeiten ehrenamtlich

Stichwort Expertenbeirat: Auf ehrenamtlicher Basis sollen Franz Müntefering als Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen, der frühere Sozialdezernent Meinolf Nowak, Professor Klaus-Peter Strohmeier (Ruhr-Uni Bochum) sowie weitere renommierte Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachbereichen die Stadt begleiten und sicherstellen, dass der Kurs stimmt und Herne „demografiefest“ (OB Dudda) wird. Das Gremium soll zweimal jährlich tagen.