Herne. . Der Verkauf des Ludwig-Steil-Hauses der Kreuzkirchengemeinde an die Stiftung Marienhospital ist geplatzt. Das Erzbistum genehmigte den Vertrag nicht.

Der Neubau des Gemeindehauses der evangelischen Kreuzkirchengemeinde an der Kreuzkirche – die Pläne waren vor wenigen Tagen vorgestellt worden – ist vorerst geplatzt. Grund: Das Erzbistum Paderborn hat dem Kaufvertrag über das Grundstück Schulstraße 14, das mit dem Ludwig-Steil-Haus bebaut ist, seine Genehmigung versagt. Das teilten die Gemeinde und der evangelische Kirchenkreis mit. Mit dem Verkaufserlös sollte der Neubau finanziert werden.

Zum Hintergrund: Die evangelische Kreuzkirchengemeinde hatte nach eineinhalbjährigen Verhandlungen mit der Stiftung Katholisches Krankenhaus Marienhospital im Dezember einen Grundstückskaufvertrag geschlossen. Der Kaufpreis: etwa 2,5 Millionen Euro. Voraussetzung für den Vollzug: die Genehmigung der jeweiligen Kirchenaufsicht. Während das evangelische Landeskirchenamt Bielefeld grünes Licht gab, versagte das Erzbistum Paderborn die Genehmigung. Mit der Versagung der Genehmigung ist der Kaufvertrag unwirksam.

Der Grund für die Versagung: Die Stiftung steckt auf Grund von juristischen Auseinandersetzungen in erheblichen finanziellen Schwierigkeiten, die vor wenigen Wochen darin gipfelten, dass den Hausbanken der Stiftung untersagt wurde, Geld an die Stiftung zu überweisen. Inzwischen ist das alte Kuratorium zurückgetreten, doch die Stiftung drücke nach WAZ-Informationen Schulden in Millionenhöhe.

Beim evangelischen Kirchenkreis ist man angesichts dieser Entwicklung reichlich verärgert. „Das Presbyterium der Kreuz-Kirchengemeinde Herne konnte aufgrund der Gespräche und der zahlreichen schriftlichen Mitteilungen der Stiftung stets eine erfolgreiche Abwicklung des Kaufvertrages erwarten“, so Verwaltungsleiter Burkhard Feige. Alle bisherigen Bemühungen und vorbereitenden Handlungen der Kreuz- Kirchengemeinde zur Planung und zum Bau des neuen Gemeindehauses seien im begründeten Vertrauen auf den erfolgreichen Vertragsabschluss und dessen Umsetzung vorgenommen worden. Das Presbyterium arbeite mit Nachdruck gemeinsam mit dem Kirchenkreis Herne und dem Landeskirchenamt Bielefeld daran, ein neues und solides Finanzierungskonzept zu erstellen.