Herne. . Für das HGW-Neubauprojekt „Wohnen am Denkmal“ ist am Mittwoch der Grundstein gelegt worden. Es soll Sodingen-Mitte neue Impulse verleihen.

Morgens der Spaten, am Mittag die Kelle. Oberbürgermeister Frank Dudda sagte es selbst: Solche Tage seien angenehm für ihn als Stadtoberhaupt. Hatte er in der Frühe noch mit UPS die Erweiterung auf den Weg gebracht (siehe 1. Lokalseite), legte er ein paar Stunden später den Grundstein für das „Wohnen am Denkmal“ - jener Bebauung, die an der Stelle des „Haus Wiesmann“ entsteht.

Für Dudda hat das neue Wohn- und Geschäftshaus eine hohe Bedeutung für Sodingen-Mitte. Nach dem Erfolg durch die Ansiedlung der Fortbildungsakademie - die Eröffnung liegt bereits 17 Jahre zurück - habe der Ortsteil wieder einen Impuls benötigt. Das neue Wohnhaus, so hofft Dudda, soll bis zur Akademie ausstrahlen.

Es sei wichtig, dass die Herner Gesellschaft für Wohnungsbau (HGW) Flagge zeige. Es sei von Vorteil, wenn man eine städtische Gesellschaft als Instrument der Stadtentwicklung nutzen könne, das Projekt an der Ecke Mont-Cenis-/Kant-Straße sei mehr als nacktes Bauen.

HGW-Chef Thomas Bruns nannte ebenfalls als Ziel, mit dem Neubau dem Quartier auch neues Leben zu geben. Dass die Grundsteinlegung erst relativ spät erfolge - die Arbeiten sind fast unterhalb der Decke des Erdgeschosses angelangt -, habe mit dem milden Winter zu tun. Heißt: Die Errichtung kommt bislang zügig voran. Ab August oder September könnte „Wohnen am Park“ bezugsfertig sein.

Insgesamt investiert die HGW 4,5 Millionen Euro. Gebaut werden 14 Wohnungen (2,5 und 3,5 Räume mit Größen zwischen 60 und 90 Quadratmetern, die alle generationengerecht sind. Heißt: Sie sind mit dem Aufzug zu erreichen und sind barrierefrei. Die Vermarktung wird ganz offensichtlich kein Problem: Schon jetzt liegen der HGW mehr als 100 Interessenbekundungen vor. Auch die Gewerbeflächen im Erdgeschoss dürften bis August vergeben sein. Den Mittelpunkt bildet Brinker mit einem Bäckerei-Café. Firmenchef Karl Brinker ist überzeugt vom Standort, zudem liege die Filiale recht nahe an der Produktionsstätte auf Friedrich der Große.

Neuer Haspel-Standort in Sicht

Die HGW baut das Haus im neusten Energiesparstandard, das Gebäude soll CO2-frei sein. Eine Photovoltaikanlage wird den Strom für eine Wärmepumpe liefern. Dieser Standard ist ab 2020 Pflicht für alle Neubauten.

Eine Lösung zeichnet sich auch bei der Suche nach einem neuen Standort für den Blindschachthaspel ab, der noch vor der Baustelle steht. Das Bergbaudenkmal könne einen Platz im Umfeld der Akademie finden, sagte Sodingens Bezirksbürgermeister Matthias Grunert auf WAZ-Anfrage. Möglich sei zum Beispiel das Steinfeld.