Herne. . Der Logistik-Konzern UPS baut seinen Herner Standort aus. Dafür investiert er rund 72 Millionen Euro. Mehrere hundert Arbeitsplätze könnten entstehen.

Der Logistik-Konzern UPS wird seinen Standort in Herne-Börnig kräftig ausbauen. Dafür investiert das Unternehmen rund 80 Millionen Dollar (72 Millionen Euro). Das teilte UPS am Freitag mit. Durch die Erweiterung könnten mehrere hundert neue Arbeitsplätze entstehen.

Oberbürgermeister Frank Dudda sprach in einer ersten Reaktion von „Jubel im Rathaus“. Die Entscheidung von UPS zeige, dass Herne auch international wettbewerbsfähig sei. Das mache Hoffnung für die Zukunft, sagte er im Gespräch mit der WAZ-Redaktion. Neben Herne war noch ein Standort in den Niederlanden im Rennen um die umfangreiche Investition. In beiden Städten hatte UPS einen Bauantrag gestellt. Der Fachbereich Bauordnung habe in den vergangenen Monaten mit Hochdruck an der Genehmigung gearbeitet, so Dudda.

UPS betreibt auf Friedrich der Große in Börnig bereits ein Paketzentrum mit etwa 1200 Mitarbeitern. Das UPS-Center, so der offizielle Name, wurde 1986 auf einer Nutzfläche von rund 17 000 Quadratmetern in dem Industriegebiet in unmittelbarer Nähe der Autobahn 42 in Betrieb genommen. In mehreren Schichten wurden dort zuletzt täglich 25 000 Pakete zugestellt und 22 000 abgeholt. Auf die Reise geschickt werden sie von Herne aus mit den bekannten braunen Lieferwagen. Mit der Erweiterung könnte UPS seine Nutzfläche in Börnig sogar verdoppeln.

Mit dem Zuschlag stärkt Herne seine Position als Logistikstandort im Ruhrgebiet. So hatte der Tiefkühllogistiker Nordfrost bereits angekündigt, in Unser Fritz rund 80 Millionen Euro in seinen neuen Standort zu investierten.

OB Frank Dudda und WfG-Chef Joachim Grollmann hatten bereits im Zuge der Bewerbung betont, dass ein Zuschlag für Herne ein Riesengewinn wäre. Der Grund: Mit der Schaffung von mehreren hundert Arbeitsplätzen bestehe die Möglichkeit, die Arbeitslosenquote in der Stadt spürbar zu senken, weil Agentur für Arbeit und Jobcenter viele Menschen aus ihrem eigenen Bestand an UPS vermitteln könnten. Dies würde Herne sehr gut tun, zumal UPS mit seinen Gehältern deutlich über dem Mindestlohn liege.

Nicht zuletzt könnten lokale Unternehmen vom Wachstum des Paketriesens profitieren, weil das Unternehmen zahlreiche Handwerksbetriebe für den Bau benötige. Auf diese Weise könnten erhebliche Summen in die Region fließen.