Herne. . Der Mühlenteich im Gysenbergpark soll für 200 000 Euro entschlammtund ökologisch verbessert werden. Der Ostbach wird renaturiert.

Das waren noch Zeiten, als Affen auf der Insel des Flamingo-Teiches im Gysenbergpark herumturnten! Mittlerweile ist von dem Gewässer nicht mehr viel übrig, im Frühjahr soll es ganz zugeschüttet und begrünt werden. Positiv ist diese Nachricht aber trotzdem, denn die Zwillingsteiche nebenan bekommen eine Erfrischungskur, werden entschlammt und damit ökologisch aufgewertet.

Rund 200 000 Euro will die Stadt in die Maßnahme investieren. Die Pläne wurden jetzt dem Herner Landschaftsbeirat vorgestellt, die Bezirksvertretung Sodingen soll in einer ihrer nächsten Sitzungen darüber abstimmen. „Ich habe es fast nicht gewagt zu hoffen, dass der Mühlenteich einmal entschlammt wird“, freute sich die Vorsitzende des Landschaftsbeirates, Hiltrud Buddemeier, über die Nachricht. Auch der Ostbach wird anschließend – voraussichtlich im Jahr 2018 – vom Mühlenteich bis zur Sodinger Straße mit städtischen Mitteln renaturiert. 20 Prozent seines Wassers sollen in den Zwillingsteich fließen, wie Rolf-Dieter Reinholz vom Fachbereich Stadtgrün erläuterte.

Der Zwillingsteich ist zwar nicht mit Chemikalien belastet, aber mit soviel Schlamm versehen, dass die Wasserqualität sich in Grenzen hält. Demnächst soll er deshalb mit sogenannten „Geotubes“, also Plastikschläuchen, die den Schlamm und Schwebstoffe aufnehmen, gereinigt werden. Die Schläuche landen im besagten östlichen Flamingoteich, werden mit einer Erdschicht versehen und am Ende begrünt.

Gleichzeitig wird der Rand des Teiches umgestaltet. Abstürze, also kleine Wasserfälle, werden geebnet, weil sie bislang ein Hindernis für Fische sind. Letztere sind wohl nur in geringer Stückzahl und in kleiner Größe vorhanden, sollen aber abgefischt werden. Die Biostation soll zum Tierbesatz ein Gutachten anfertigen, auch darüber, ob dort Kröten laichen und man die Entschlammungsaktion der Laichzeit anpassen muss.

Durch die Reinigung des Mühlenteiches sollen sich mehr Wasserpflanzen ansiedeln, die wiederum zur Verbesserung der Wasserqualität beitragen. Das könnte allen darin lebenden Tieren zu Gute kommen. Enten werden, so Reinholz, den Teich weiterhin frequentieren. „Sie sollten aber nach wie vor nicht gefüttert werden. Das führt zur Verunreinigung des Gewässers. Enten können sich selber versorgen“, appelliert er an Tierliebhaber.

Ein kleines Problem bringen die eingesetzten Geotubes aus ökologischer Sicht mit sich. Da sie aus Plastik und nicht aus einem natürlichen Material bestehen, wird es Ewigkeiten dauern, bis sie verrottet sein werden. „Leider“, wie Reinholz im Gespräch mit dieser Zeitung bedauert.

Nach dem Ende der Maßnahme kommen, so kann man hoffen, zwar nicht die Affen, aber die Frösche zurück zum Mühlenteich.