Herne. . Die Stadt Herne präsentiert ihre Top-Entwürfe für den Umbau des Hertie-Hauses in ein Wohn-und Geschäftshaus. Ihr Favorit: die „Neuen Höfe Herne“.

Die Stadt hat sich entschieden: Der Investor Landmarken AG (Aachen) soll das ehemalige Hertie-Haus in Herne-Mitte zu einem Wohn- und Geschäftshaus umbauen. Der Name: Neue Höfe Herne. Würden die Pläne umgesetzt, wäre das ein „Volltreffer“, meint Achim Wixforth, Leiter des städtischen Fachbereichs Umwelt und Stadtplanung. Das Gebäude, sagt er, hätte „eine Strahlkraft nicht nur für Herne, sondern die ganze Region“. Folge: Die Innenstadt würde belebt – nachhaltig.

Die Stadt, konkret: ihre Tochter Stadtentwicklungsgesellschaft hatte das seit 2009 leer stehende ehemalige Karstadt- und spätere Hertie-Haus Ende 2014 gekauft und ein Bieterverfahren in Gang gesetzt. Gut ein Dutzend Investoren hatten sich mit 18 Konzepten beteiligt, zwei externe Büros sichteten sie und präsentierten eine Vorauswahl. Die Gesellschafterversammlung der städtischen Tochter - in der auch jeweils ein Vertreter von SPD, CDU und Grünen sitzt - hat sich am Freitag auf eine Top 3 und zugleich auf einen Favoriten geeinigt. Im März soll der Rat entscheiden, mit welchem Investor Verkaufsgespräche aufgenommen werden.

Die Stadt, sagt Achim Wixforth, hatte am Ende „ein Luxusproblem“. Alle Entwürfe in der Top 3 seien „sehr, sehr gut“ und könnten der Stadt nachhaltige Impulse geben. Bei einer Nutzwertanalyse, erklärt er, hätten fast alle gleich gut abgeschnitten. Allein: Der Entwurf von Landmarken und seinem Architekturbüro HPP habe am Ende doch herausgestochen, verbinde er doch „frische Ideen“ mit „baulicher Qualität“. Ein solches „Geschäftshaus 2.0“, schwärmt er, „gibt es kein zweites Mal in der Region“. Kurz: „Hier macht Landmarken seinem Namen alle Ehre und will eine Landmarke schaffen.“ Auf Platz zwei im Bieterverfahren landete der Entwurf für ein „Althoff Quartier“ (List Retail, Oldenburg), auf Platz drei der für eine „Shopping Plaza“ (Immobilien-Treuhand, Düsseldorf).

Gastronomie, Handel, Fitnessstudio und Wohnungen

Landmarken plant im Untergeschoss einen Groß-Supermarkt, fürs Erdgeschoss und für die erste Etage Geschäfte und Gastronomie. Gerade auch von letzterer verspricht sich Wixforth eine große Belebung, auch in den Abendstunden. So plant der Investor einen einstöckigen Glasanbau vor dem ehemaligen Haupteingang, Besucher von Café oder Restaurant würden direkt am Robert-Brauner-Platz sitzen.

Für den zweiten Stock ist ein Fitnessstudio vorgesehen, für die dritte Etage Büros oder Praxen, im vierten oder fünften Stock Wohnungen für Singles und Senioren. Die Besonderheit: Geplant ist ein mehrstöckiger Innenhof mit Glas und Grün.

Drei öffentliche Veranstaltungen

Die Pläne zum Umbau des ehemaligen Karstadt-Hauses werden an drei Terminen öffentlich vorgestellt: am Dienstag, 23. Februar, 16 Uhr, im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung (Rathaus Herne).

Die SPD lädt zur „Fraktion-vor-Ort“-Veranstaltung am Donnerstag, 25. Februar, 19 Uhr, in die Alte Druckerei (Bebelstraße 18). Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die Grünen laden zur „öffentlichen Mitgliederversammlung“ für Montag, 7. März, ab 17.30 Uhr im Grünen-Büro, Bahnhofstraße 15 a, ein.

Gepunktet habe der Landmarken-Entwurf auch durch die Außengestaltung, sagt Wixforth. Wie bei allen Plänen in der Top 3 soll auch hier der Denkmalschutz erhalten bleiben. Hier würde das Denkmal sogar fortentwickelt, indem Fassadenelemente neu aufgearbeitet und sortiert und durch zusätzliche Elemente, optisch an die bestehenden angepasst, eingebaut würden.

Die Flächen der „Neuen Höfe“ zu vermarkten, wäre kein Problem, meint Verwaltungsmann Wixforth. Investor und Architekten seien sehr renommiert und brächten entsprechendes Know-how mit. Laufe alles richtig rund, dann könnten die ersten Bagger 2017 rollen und die „Neue Höfe Herne“ Ende 2018 öffnen.