Da kommt auch kein Pokalknaller gegen den FC-Bayern gegen an: Beim 48. Aschermittwochs-Heringsessen des Fördervereins der Künstlerzeche war die Schwarzklaue bis auf den letzten Platz besetzt.
Eine Feier so bekannt, dass sie ohne Motto auskommt. „Am Aschermittwoch ist Heringsessen“, sagt Jens Blome, der Vorsitzende des Fördervereins der Künstlerzeche Unser-Fritz. „Da braucht es kein Motto!“ Der Verein organisierte das gemeinschaftliche Essen in der Künstlerzeche nun bereits zum 38. Mal.
Rund 1000 Heringe standen bereit – entweder gebraten oder grün, also nicht eingelegt. Dazu gab es Kartoffeln und „lecker“ Bier, wie Blome schwärmte. Oder Wasser oder Apfelschorle – sicher auch lecker. Mit der Bereitstellung des Essens und Trinkens will sich der Förderverein auf kulinarische Art bei den Mitgliedern, Nachbarn und Freunden bedanken.
Außerdem sollen Berührungsängste abgebaut werden, so Fotograf und Schatzmeister Winni Labus. „Die Nachbarn können ohne Hemmungen hier herein kommen und in Kontakt mit uns treten“, so Labus. Er erinnerte sich, wie die Veranstaltung im kleinen Rahmen startete. „Da stand dieser Raum noch gar nicht zur Verfügung“, sagt der Fotograf und deutet auf die „Schwarzkaue“, in der das Schlemmen auf zwei Etagen stattfand. Zwischen 500 und 700 Personen erwartet der Förderverein, je nachdem auf wie viel Interesse das parallel stattfindende Fußballspiel stoße, sagt Blome mit einem Augenzwinkern. Letztes Jahr sei es ein Schalke-Spiel gewesen, nun trat der Bochumer VfL gegen den FC Bayern an. Trotzdem: es bildeten sich lange Schlangen von bis zu 100 Leuten, schon lange vor die Türen geöffnet wurden. „Die altbekannten Gästen wollen sich ihre Stammplätze sichern“, erklärt Labus. Man kennt sich beim Heringsessen, es wurde viel gelacht. Ganze Familien nahmen auf den Bänken Platz. Hier ein kurzer Tratsch, und schon war der nächste Hering aus dem Plastikbehälter auf den Teller bugsiert. Der Förderverein bat beim Eingang um eine Spende – wie hoch, konnte jeder Besucher selbst bestimmen. „Jeder, wie er kann“, sagt Labus. Um 23 Uhr war Schluss – bis zum nächsten Aschermittwoch.