Herne. Die Rateshow „Wat weiß ich - Wer kennt Wanne-Eickel am besten?“ muss gut vorbereitet werden. Frank Grieger und Wolfgang Berke erzählen.

Nach zwei Auflagen den Kultstatus auszurufen, mag verfrüht sein, allerdings: Die Rateshow „Wat weiß ich - Wer kennt Wanne-Eickel am besten?“ hat offenbar einen Nerv getroffen, die ersten beiden Shows waren ausverkauft. Am 26. Februar kommt die dritte Folge auf die Bühne der Kulturbrauerei Hülsmann. Da stellt sich die Frage: „Wat wissen die? Wieso kennen die Macher Wanne-Eickel so gut?“ Im Gespräch mit der WAZ schildern Wolfgang Berke und Frank Grieger, woher sie ihre Ideen nehmen.

Und Ideen brauchen sie reichlich, Grieger und Berke rechnen vor, dass sie pro Show etwa 100 Fragen und Aufgaben benötigen. Das erfordert jede Menge Vorbereitung.

Ortskunde durch Taxi fahren

Nun haben beide den Vorteil, dass sie eingeborene Wanne-Eickeler sind – der eine in Röhlinghausen, der andere in Wanne-Süd. Sie verfügen also über das notwendige Grundwissen und tragen Wanne-Eickel quasi im Herzen. „Ich mache manchmal kleine Touren durch die Stadtteile, da fällt mir immer was auf“, beschreibt Grieger seinen Ansatz. Wolfgang Berke hat inzwischen fünf Bücher zur Bindestrichstadt veröffentlicht. „Das ist ein reichhaltiger Fundus“, erzählt Berke. Allerding müssen die Ratefüchse ja nicht nur historische Fragen beantworten. So waren unter anderem Straßennamen ein Thema. „Ich bin früher Taxi gefahren. Damals musste ich eine Ortskundeprüfung ablegen, deshalb kenne ich mich aus.“

Andere Quellen für Kopfzerbrechen sind das Stadtarchiv, die Tageszeitung und selbstverständlich das Internet. Allerdings schränken die Macher ein: „Wikipedia ist gut für einen ersten generellen Überblick, doch da steht auch viel Mist drin.“

Was zu der Frage führt, wie die beiden ihre Lösungen auf Richtigkeit überprüfen. Selbstverständlich durch gründliche Recherche, auch vor Ort. So mussten die Besucher in der zweiten Show raten, welche die längste Bahnverbindung ab Wanne-Eickel Hauptbahnhof ohne Umsteigen ist. Grieger fuhr zum Bahnhof und studierte den Fahrplan von oben bis unten – es ist Klagenfurt.

Die Recherchen können aber auch dazu führen, dass Berke und Grieger die Finger von einer Frage lassen. Beispiel Löwenkirche. Als deren Vorbild wird allgemein die Basilika San Zeno in Verona genannt, doch bei einem Vergleich der Fotos schien den Quizmastern die Ähnlichkeit nicht besonders groß.

Auch eine andere Frage schaffte es nicht, „darüber haben wir gestritten“, berichten beide. Es geht um eine LP, die in den 80er-Jahren erschien. Auf dem Sampler waren vier Bands, davon drei aus Wanne-Eickel versammelt, unter anderem „The Horst“. Grieger hätte gerne die Frage gestellt, ob das Lied „Der letzte Stuss“, „Der letzte Schuss“, „Der letzte Bus“ oder „Der letzte Kuss“ hieß. Man kann nur blind raten, denn die LP, so Grieger, sei nur 27 Mal verkauft worden. Wir nennen die Lösung an dieser Stelle nicht, vielleicht hat die Frage ja doch noch eine Chance.

Allerdings sehe es bislang nicht danach aus, als würde es ihnen an Fragen mangeln. Das Gerüst für die vierte Show stehe bereits. „Möglicherweise gehen uns die Promis für die Bilderrätsel aus“, sagen beide.

Können sich Berke und Grieger vorstellen, auch in Herne „Wat weiss ich“ zu fragen? Da könne man drüber nachdenken, „allerdings bräuchten wir dann externes Knowhow“, sagen sie.

Ganz am Ende könnte dann ein Lokalderby stehen.

Neue Show am 26. Februar

Aller guten Quiz-Shows sind drei: Am Freitag, 26. Februar, um 20 Uhr geht „Watweissich – Wer kennt Wanne-Eickel am besten?“ in der Kulturbrauerei Hülsmann in die dritte Runde. Zu Gast ist diesmal Nils Beckmann, der mit seinen vier Geschwistern in Wanne-Eickel aufwuchs und mit seinem Bruder Till und Revier-Regisseur Adolf Winkelmann das Drehbuch zu dessen Romanverfilmung „Junges Licht“ schrieb.

Geplant sind zwei Publikumsrunden, in denen sich die jeweils vier Besten für die Endrunde qualifizieren. Nach der Finalrunde im knallharten K.O.-System kann der dritte Wanne-Eickel-Champion nach Jochen Schübel und Ingrid Richart bejubelt werden.

Die Veranstalter wollen wieder „fluffig-frische Fragerunden mit Witz, Wissen und hohem Unterhaltungswert“ anbieten und darüber hinaus tolle Preise für die Sieger.

Nils Beckmann will Trailer und Fotos mitbringen und von den Dreharbeiten und vom Leben in einer Schauspielerfamilie berichten. Er sagt: „Wir sind nicht die Kelly Family.“

Karten für Watweissich gibt es zum Preis von 10 Euro in der Kulturbrauerei am Eickeler Markt, bei Pro Büro an der Hauptstraße 198, im Internet unter www.wanne-eickel.de sowie für 12 Euro an der Abendkasse.