Herne. . Die Schule schließt einen Kooperationsvertrag mit der Westfälischen Hochschule ab und bietet Unterstützung für motivierte Schüler.

Talente gibt es bekanntlich viele, aber wie findet und fördert man sie? Das Mulvany Berufskolleg hat einen Kooperationsvertrag mit der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen/Recklinghausen/Bocholt unterschrieben und hat dadurch Cahit Bakir an seiner Seite. Der Sozialpädagoge ist Ansprechpartner für Schüler vor allem aus nichtakademischem Umfeld – also junge Talente, deren Familien und Freunde kaum Erfahrung auf dem holprigen Weg zur Hochschule oder Fachhochschule aufweisen können.

„Es gibt Schüler, die mit Unterstützung mehr aus sich herausholen können“, weiß Bakir. Wer das sein könnte, das wissen wiederum Pädagogen wie Fuat Güngör am besten. Er ist Berufsorientierungslehrer am Mulvany Kolleg und hat einen Blick für förderungswürdige Talente. Im Vier-Augen-Gespräch mit Bakir erfahren sie dann, was sie aus sich machen können, lernen ihre Interessen auszuloten und den Weg mit der besten Perspektive. „Letztendlich sind wir aber ergebnisoffen, das Ziel ist nicht automatisch die Hochschule, es kann auch ein Handwerksberuf sein“, erläutert Talentscout Bakir, der mehreren Schulen zur Seite steht, darunter auch dem benachbarten Emschertal-Berufskolleg.

„Ich bin sozusagen ein Navi für Träume“, sagt Bakir. Er begleitet Schüler vom Berufskolleg zur Hochschule und dort bis zum Ende, also womöglich bis zum Examen. Dafür geht er auch zu den Familien der Schüler und organisiert kostenlose Kurse am Talent-Kolleg-Ruhr, das in Herne an der Viktor-Reuter-Straße einen Standort hat. Die Kurse haben nichts mit klassischer Nachhilfe zu tun, sollen vielmehr durch die Verbesserung beispielsweise von Englisch- oder Mathekenntnissen auf ein Studium vorbereiten.

Stellvertretender Schulleiter Thomas Brechtken ist begeistert von dem Projekt: „Die Kooperation läuft gut an. Auch deshalb, weil Leute mitmachen, die bei der Sache sind.“ Fuat Güngör lobt: „Für mich ist der Talentscout eine Entlastung bei der Berufsorientierung meiner Schüler. Wenn das Programm auch in erster Linie für Schüler mit ausländischen Wurzeln oder aus einkommensschwachen Familien gedacht ist: Es ist auch Arztsöhnen zugänglich, die Dachdecker werden wollen.“