Herne. . Bei einem Ortstermin zum Emscherumbau räumte die Emschergenossenschaftn Bedenken der Herner CDU hinsichtlich der Zukunft des Resser Wäldchens aus.
Die Emscherrenaturierung sei ein „Wahnsinnsprojekt“ und wirke sich auch auf Herne sehr positiv auf, sagte die Umweltausschussvorsitzende Barbara Merten (CDU) am Samstag beim Ortstermin ihrer Fraktion mit der Emschergenossenschaft. Doch in zwei Punkten meldete die Union beim Austausch mit der Emschergenossenschaft (EG) Bedenken an. Und zwar zum einen hinsichtlich der Zukunft des Naturschutzgebiets Resser Wäldchen und zum anderen bezüglich einer möglichen Einleitung verseuchten Regenwassers.
Die Sorge, dass das Resser Wäldchens im Zuge der Emscherrenaturierung durch einen Auwald ersetzt werden könnte, konnte EG-Gebietsmanager Reinhard Ketteler der CDU weitgehend nehmen. Die ursprüngliche Planung werde aus mehreren Gründen nicht umgesetzt, sagte Ketteler. In die Detailplanung für diesen „ökologischen Schwerpunkt“ im Bereich des Resser Wäldchens werde die Emschergenossenschaft erst in einigen Jahren einsteigen. Über das Genehmigungsverfahren sei gewährleistet, dass auch die Herner Politik eingebunden werde, ergänzte EG-Sprecherin Silke Wilts.
Sie sei zwar eine große Befürworterin von Auwäldern, sagte Barbara Merten. Das Resser Wäldchen sollte aber unbedingt erhalten werden, weil es als begehbares Naherholungsgebiet und als Lebensraum u.a. für Blindschleichen wichtig sei.
Weiterhin Klärungsbedarf sieht die CDU für die ehemalige Deponie an der Stadtgrenze zwischen Herne und Herten, konkret: zwischen dem Waldfriedhof und der Recklinghauser Straße/Ewaldstraße. Die Union schließt nicht aus, dass es in diesem Bereich Gichtschlämme in die Emscher gelangten.
Zufluss von Gichtschlämmen?
Die Frage nach dem Eigentümer der Deponie (die AGR?) konnte am Samstag ebenso wenig beantwortet werden wie die Frage, ob hier bereits Grundwasserproben genommen wurden. Sie könne sich vorstellen, dass die CDU hierzu eine Anfrage für den Umweltausschuss stellen werde, so Merten zur WAZ.
Imposante Zahlen präsentierte die EG beim Ortstermin: So wurden allein 2015 rund 174 Millionen Euro in den Emscherumbau investiert. Ein Viertel der Abwassergebühren fließe in dieses Jahrhundertprojekt, so EG-Sprecherin Wilts. Trotzdem lägen die Gebühren im Ruhrgebiet deutlich unter dem NRW-Schnitt.