Alle Augen sind auf sie gerichtet: Lächelnd schreitet die Frau im langem weißen Brautkleid über den Teppich, die Schleppe zieht sie hinter sich her. Ungewöhnlich: Statt des Hochzeitsmarsches ist DJ-Musik zu hören. Des Rätsels Lösung: Es handelt sich nicht um eine Trauung, sondern: um eine Modenschau. Sie war Teil der Hochzeitsmesse „Wedding Time“, die Sonntag im Herner City Center Premiere feierte.

Disney-Kollektion sorgt für Aufsehen

Das Kleid steht bei den zukünftigen Bräuten ganz oben auf der Prioritätenliste, wie die bestens besuchte Modenschau zeigte. Mehrere Models führten Kleider auf dem pinkfarbenen Teppich vor. Hier ist für jeden etwas dabei“, warb die Moderatorin der „Traumfabrik“, einem Brautmodengeschäft aus Bochum, das die Modenschau mit „Marie Amour“ aus Wuppertal durchführte. Es wurden schulterfreie oder hochgeschlossene Kleider präsentiert, schlicht oder mit Spitze, Stilrichtungen für Jung und Alt in sehr kleinen bis sehr großen Größen.

Für besonderes Aufsehen sorgte eine Disney-Kollektion: Kleider, die aus der Braut Prinzessinnen wie Dornröschen, Rapunzel oder Cinderella machen sollen. Ein weiterer Trend geht offenbar Richtung Tattoo-Effekt, wobei der Tüll, der das Muster hält, auf der Haut nicht zu sehen ist. „Die Modenschau war eine gute Gelegenheit, einen ersten Eindruck zu bekommen, aber sie zeigt auch, wie erschlagen groß das Angebot ist“, meint eine Besucherin, die ihren Namen nicht nennen mag. Denn: „Die Verlobung ist noch nicht überall offiziell“, erklärte sie.

Auch die anderen Vorbereitungen sind nicht zu vernachlässigen. Am Stand der Druckerei Budde können die Besucher aus neuen und alten Sortimenten Karten für Einladung, Menü, Danksagung und vieles mehr auswählen. Anderswo gibt es Informationen über Blumenschmuck und Tischgedecke, Limousine und Cocktailbar können für das Fest gemietet werden, und es gibt Kostproben für Live-Musik. Luftballons in Brautpaar-Form scheinen sehr beliebt, ebenso wie Feuerwerkskörper, die mit Lightbags kombiniert werden können – zur Wegbeleuchtung: „Wir haben oft gesehen, dass Hochzeitsgäste aus der Kirche raus kommen und dann automatisch rechts gehen, obwohl das Feuerwerk links stattfindet“, erklärt Thilo Homes von Fox Flame den praktischen Zusatz.

Und nicht zuletzt gibt’s natürlich großes Interesse an Hochzeitstorten und Co., allen voran Pralinen, die mit Namen oder Foto versehen werden können. Ein weiterer Trends: „naked cake“, also „nackter Kuchen“, ein komplett unverzierter Sandkuchen mit Creme drin. Angela Sulkowski, Geschäftsführerin von Pralinen meiner Stadt, erklärt: „Die Leute stehen auf vintage!“